Laos: Wo US-Bomben jährlich Tausende Menschen töten

Dieser Laote verlor vor 30 Jahren seinen linken Unterarm durch eine Bombe der USA. Der Vietnamkrieg war damals schon mehr als zehn Jahre vorbei.
Dieser Laote verlor vor 30 Jahren seinen linken Unterarm durch eine Bombe der USA. Der Vietnamkrieg war damals schon mehr als zehn Jahre vorbei.REUTERS
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Laos leidet immer noch an den Folgen des US-Kriegs gegen den Vietkong. Von zwei Millionen Bomben detonierte ein Drittel nicht. Die USA stocken ihre Hilfe auf.

Der Vietnamkrieg endete 1973. Im Nachbarland Laos sterben dennoch jedes Jahr Tausende Menschen durch US-Bomben. Das schwach entwickelte kommunistische Land, das im Osten an Vietnam grenzt, war zwischen 1964 und 1973 das Ziel massiver US-Bombenangriffe. Der geheime Krieg unter Führung des US-Geheimdiensts CIA sollte die Versorgungsrouten der kommunistischen Rebellen in Vietnam abschneiden. US-Präsident Barack Obama hat bei einem historischen Besuch am Dienstag weitere Hilfe dabei zugesichert, die gefährlichen Kriegsrelikte zu beseitigen. Obama sprach von einer "moralischen Verpflichtung" der USA, Laos zu helfen.

Während ihres Bombenkriegs warf die US-Luftwaffe mehr als zwei Millionen Tonnen Bomben über Laos ab. 30 Prozent davon explodierten nicht, darunter Schätzungen zufolge 80 Millionen Streubomben. Seit Beginn des Kriegs bis 2008 wurden nach Regierungsangaben rund 50.000 Menschen durch die Bomben getötet oder verletzt. Bisher ist nur ein Prozent des betroffenen Gebiets vollständig von nicht explodierten Bomben geräumt worden.

Deutlich mehr Geld aus den USA

Bis heute ist Laos von Blindgängern übersät, darunter sind mehrere Millionen Streubomben, die weiterhin regelmäßig zu Toten und Verletzten in der Zivilbevölkerung führen. Das Weiße Haus kündigte am Dienstag an, für die kommenden drei Jahre 90 Millionen Dollar (80,6 Millionen Euro) bereitzustellen, um die Auswirkungen nicht explodierter Sprengsätze anzugehen.

Dies bedeutet eine deutliche Ausweitung der Hilfe, nachdem die USA in den vergangenen 20 Jahren insgesamt 100 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt hatten. Laos wird seit 1975 mit harter Hand von einer kommunistischen Partei regiert, doch besserten sich zuletzt die Beziehungen zu den USA. Seit diesem Jahr hat der 78-jährige frühere Revolutionär Bounnhang Vorachith das Präsidentenamt inne.

Obama befindet sich anlässlich des Gipfels der südostasiatischen Staatengruppe ASEAN in der laotischen Hauptstadt Vientiane. Dabei traf er auch Präsident Vorachith im Präsidentenpalast.

Letzer Asien-Besuch von Obama

Bei seinem letzten Besuch in Asien als US-Präsident bekräftigte Obama zudem das Engagement seines Landes in der Region. Die US-Interessen im asiatisch-pazifischen Raum seien "nicht neu". Es handle sich um "fundamentale nationale Interessen". "Wir sind hier, um zu bleiben. In guten wie in schlechten Zeiten können Sie auf die Vereinigten Staaten zählen", sagte Obama.

Die chinesische Vormachtpolitik insbesondere im Südchinesischen Meer sorgt derzeit für Konflikte in der Region. Der Territorialstreit betrifft ein mehr als drei Millionen Quadratkilometer großes Gebiet im Südchinesischen Meer, das fast vollständig von China beansprucht wird. Mehrere Anrainerstaaten sehen darin eine Verletzung ihrer Souveränitätsrechte. Der Ständige Schiedshof in Den Haag hatte Mitte Juli die Ansprüche Chinas im Südchinesischen Meer als rechtlich unbegründet zurückgewiesen.

Obama bekräftigte die Haltung der USA, dass die Seegebiete im Süd- und Ostchinesischen Meer frei zugänglich bleiben müssten. Zugleich würdigte er die Zusammenarbeit mit China. Die USA und China arbeiteten in mehr Bereichen zusammen als jemals zuvor.

(APA/AFP)

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