Crowdwork: Erstmals Daten für Österreich

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Digitale Kurzzeitjobs stoßen bei den Österreichern laut einer Umfrage auf reges Interesse.

Wien. Die Arbeitswelt verändert sich, durch Internet und Globalisierung entstehen neue Arbeitsmöglichkeiten. Doch bisher gibt es kaum empirische Daten zu Crowdwork in Österreich, erläuterte die – per Video zugeschaltete – Ursula Huws, Professorin der University of Hertfordshire, am Dienstag bei der Präsentation der Studie zu „Österreichs Crowdworkszene“.

Diese digital vermittelten Kurzzeitjobs sind Teil der „Gig-Economy“: Die Arbeitenden werden pro Auftrag – „Gig“ – bezahlt. Bei einer Online-Befragung von 2003 österreichischen Erwachsenen zwischen 18 und 65 Jahren wurden vom Umfrageinstitut Ipsos Mori in Zusammenarbeit mit dem Thinktank Foundation for European Progressive Studies (FEPS) und der AK Wien Daten gesammelt. Demnach hat mehr als ein Drittel der Befragten im vergangenen Jahr versucht, Arbeit über Share-Economy-Plattformen wie Upwork, Clickworker, MyHammer etc. zu finden. Allerdings fand nur die Hälfte der Suchenden (18 Prozent der Befragten) tatsächlich eine Tätigkeit.

„Nichts für Reiche“

Die einzige Einkommensquelle stellt diese Arbeitsform nur für zwei Prozent der befragten Crowdworker dar, bei elf Prozent macht sie jedoch mehr als die Hälfte ihres Einkommens aus. „Crowdworking ist nichts für Reiche“, stellte AK-Expertin Sylvia Kuba fest: Fast die Hälfte jener, die ihr Einkommen angegeben haben, verdienen (nicht nur aus Crowd-Arbeit) weniger als 18.000 Euro pro Jahr. 43 Prozent verdienen zwischen 18.000 und 36.000 Euro, nur drei Prozent mehr als 60.000 Euro pro Jahr.

Österreicher stehen bei Crowdwork mit Menschen aus Osteuropa, Indien oder Amerika in direkter Konkurrenz. Die Annahme, Crowdworking sei ein typischer Studentenjob, stimmt laut Umfrage nicht: Nur elf Prozent der befragten Crowdworker studieren. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.09.2016)

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