AUA-Chef: "Wie in Gottes Namen kann man das unterstützen?"

AUA-PRESSEKONFERENZ: KRATKY
AUA-PRESSEKONFERENZ: KRATKYAPA/HERBERT NEUBAUER
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Die AUA übt scharfe Kritik an der Entscheidung des Verkehrsministeriums, mehr Emirates-Flüge zwischen Wien und Dubai zuzulassen.

Harsche Kritik äußert AUA-Chef Kay Kratky an der Entscheidung des Verkehrsministeriums, mehr Emirates-Flüge zwischen Wien und Dubai zuzulassen: "Wie in Gottes Namen kann man unterstützen, dass Carrier von außerhalb mit einer Kapazität von 1.000 Plätzen am Tag Passagierströme umleiten, sodass die heimische Industrie gezwungen ist, Strecken zuzumachen". Die Kritik der AUA, die ihre Strecke nach Dubai eingestellt hat, entzündet sich daran, dass Emirates nicht nur häufiger zwischen Wien und Dubai fliegt, sondern dabei zunehmen die weltgrößte Passagiermaschine A380 einsetzt und dadurch die Kapazität auf der Strecke erhöht.

"Feindlicher Hub"

Wenn man "Überkapazitäten zulässt in einen fremden, ich würde fast sagen feindlichen Hub" dann würden auch Direktverbindungen der AUA auf der Langstrecke an andere Ziele wie Singapur oder China unter Druck geraten, so Kratky heute, Mittwoch, beim Luftfahrtsymposium in Wien. Denn Emirates könne die geplanten 1000 Sitze am Tag nur füllen, wenn die Verbindung in andere Destinationen mit Umstieg in Dubai billig angeboten werde. Das müsse die Politik bedenken.

Es drohe der AUA, zu einem Zubringer nach München oder Frankfurt degradiert zu werden - "das will ich nicht", so der AUA-Chef. "Das sind Systeme, die gegen uns antreten und nicht ein Airport oder eine Airline". Die AUA wirft Emirates seit langem vor, nicht nach marktwirtschaftlichen Kriterien zu kalkulieren.

EMIRATES WILL WIEN RASCH ZWEI MAL TAeGLICH MIT A380 ANFLIEGEN
EMIRATES WILL WIEN RASCH ZWEI MAL TAeGLICH MIT A380 ANFLIEGENAPA/EMIRATES/A. SCHIFFLEITNER

Ursula Zechner, Sektionsleiterin im Verkehrsministerium, hielt beim Luftfahrtsymposium entgegen, dass es mit den Vereinigten arabischen Emiraten keine Liberalisierung des Flugverkehrs gebe, sondern nur Vereinbarungen über einzelne Strecken. Welche Maschinen dann eingesetzt werden, liege aber nicht im Ermessen des Ministeriums. Außerdem sei es im Interesse des Flughafens Wien, dass das weltgrößte Passgierflugzeug landen kann - das könne auch anderen Airlines zugute kommen.

Nur 1,7 Prozent Anteil in Wien

Auch Flughafen-Vorstand Julian Jäger sagte bei der gemeinsamen Podiumsdiskussion, "wir freuen uns als Luftfahrtenthusiasten, wenn das größte Passagierflugzeug der Welt in Wien landet". Außerdem habe die Lufthansa-Gruppe, zu der die AUA gehört, in Wien einen Marktanteil von 60 Prozent, während Emirates bei 1,7 Prozent halten und sich auch keine rasantes weiteres Wachstum abzeichne.

Angesichts der Tatsache, dass die AUA seit Mitte der 2000er Jahr viele Langstreckenflüge gestrichen hat, sie es "logisch, wenn die Turkish oder Golfcarrier, die aus Kundensicht sehr sehr viel richtig gemacht haben, ihre geografische Lage ausnutzen und in den Markt kommen". Das werde von Kunden auch sehr begrüßt.

(APA)

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