OECD senkt Wachstumsprognosen erneut

Neuer Shopping-Komplex im World Trade Center.
Neuer Shopping-Komplex im World Trade Center.(c) AFP (KENA BETANCUR)
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Die Weltwirtschaft verharre weiter in einer "Falle von niedrigem Wachstum". USA und Großbritannien wachsen deutlich schwächer als erwartet.

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre Wachstumsprognosen für die Welt verringert. Wie die OECD am Mittwoch mitteilte, dürfte die Weltwirtschaft in diesem Jahr um 2,9 Prozent und im kommenden Jahr um 3,2 Prozent wachsen. Das sind je 0,1 Prozentpunkte weniger als noch im Juni angenommen.

Besonders deutlich, nämlich von 1,8 auf 1,4 Prozent, wurden die Erwartungen für das laufende Jahr in den USA und im kommenden Jahr für Großbritannien (von 2 auf 1 Prozent) gesenkt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Euroraums soll heuer nur um 1,5 Prozent zulegen, im Juni war die OECD von 1,6 Prozent ausgegangen. Für 2017 wurde die Prognose für den Euroraum um 0,3 Prozentpunkte auf 1,4 Prozent gesenkt. Für Deutschland wurde hingegen die Wachstumsprognose für 2016 angehoben.

"In Falle von niedrigem Wachstum"

Unterm Strich verharre die Weltwirtschaft weiter in einer "Falle von niedrigem Wachstum", hieß es in dem Bericht. Die OECD-Experten gehen davon aus, dass das Wachstum noch für einen längeren Zeitraum enttäuschen dürfte. Als Gründe nannten sie einen schwachen Welthandel, geringe Investitionen und eine schwache Produktivität und Lohnentwicklung.

Unter anderem dürfte ein schwächeres Wachstum in führenden Industriestaaten die Weltwirtschaft belasten. Zu den Belastungsfaktoren zählten die OECD-Experten auch die Folgen des Brexit-Votums in Großbritannien. Dagegen sei in wichtigen Schwellenländern eine allmähliche Verbesserung der konjunkturellen Entwicklung zu beobachten.

Länder sollen mehr Geld ausgeben

Die niedrigen und oft schon negativen Zinsen sorgen laut OECD an den Finanzmärkten für Verzerrungen und für steigende Risiken. Die Experten appellierten an die Politik, mit Strukturreformen und einer veränderten Ausgaben- und Steuerpolitik für mehr Wachstum zu sorgen. Schwerpunkte könnten etwa mehr Geld für Infrastruktur, Arbeitsmarktprogramme, Bildung und Forschung sein.

(APA/dpa/Reuters)

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