Dominic Thiem, den seit einigen Tagen wieder Knieprobleme plagen, hofft in Peking und Shanghai auf Punktezuwachs. Die Konkurrenz erhöht indes den Druck.
Peking/Wien. Vier Turnierstarts hat Dominic Thiem in diesem Jahr noch geplant. Im Optimalfall beschließt der Niederösterreicher die Saison nach Auftritten in Peking, Shanghai, Wien und Paris bei den ATP World Tour Finals der besten acht Spieler in London. Noch ist Thiem auf Kurs, im Race nimmt er Rang sieben ein, doch speziell von Tomáš Berdych droht Gefahr. Der Tscheche, der die US Open aufgrund einer Blinddarm-Operation verpasst hatte, gewann am Sonntag das Endspiel in Shenzhen gegen Richard Gasquet und machte weiter Boden gut. Thiems Vorsprung auf den neuntplatzierten Berdych beträgt nur noch 335 Zähler, jener auf den achtplatzierten Rafael Nadal gar nur fünf Punkte.
Die beiden kommenden Turnierwochen in Asien dürften durchaus vorentscheidenden Charakter haben. Sämtliche Spieler, die noch um ein Masters-Ticket ringen, sind diese Woche in Peking oder Tokio (ATP 500) sowie nächste Woche in Shanghai (ATP 1000) vertreten. Auf Thiem, der zuletzt in Chengdu topgesetzt im Viertelfinale scheiterte, wartet in Runde eins von Peking Alexander Zverev.
Ein unangenehmes Auftaktlos, befindet sich der 19-jährige Deutsche doch in blendender Verfassung, wie sein jüngster Turniererfolg in St. Petersburg bewies. In Runde zwei könnte es zu einem Duell mit dem US-Amerikaner Jack Sock kommen, im Viertelfinale würde der Papierform nach David Ferrer lauern.
In welcher Verfassung Thiem am Dienstag in der chinesischen Hauptstadt aufschlagen wird, ist allerdings fraglich. Den 23-Jährigen plagen seit einigen Tagen wieder Knieschmerzen, welche erstmals bei den US Open aufgetreten waren. Damals wurde eine Entzündung diagnostiziert, nach einigen Tagen Ruhe und einer entzündungshemmenden Creme war das Problem wieder behoben. Schon in Chengdu wirkte der Weltranglistenzehnte in seinem Bewegungsradius nun aber wieder etwas eingeschränkt, durch eine gezielte Therapie von Physiotherapeut Alexander Stober hofft Thiem auf eine rasche Genesung.
Oliver Marach verpasste in Shenzhen an der Seite von Fabrice Martin (FRA) seinen dritten Saisontitel. Im Doppel-Endspiel unterlag das Duo Fabio Fognini/Robert Lindstedt 6:7 (4), 3:6. (cg)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.10.2016)