US-Wachstum fällt hinter Eurozone zurück

Skyline von Manhatten - "Das US-Wachstum hat 2016 enttäuscht", sagt der IWF.
Skyline von Manhatten - "Das US-Wachstum hat 2016 enttäuscht", sagt der IWF. REUTERS
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Der Internationale Währungsfonds hat die Prognosen für die US-Wirtschaft deutlich gesenkt. Nur noch 1,6 Prozent Wachstum wird für heuer erwartet, damit überholt sogar die Eurozone die USA.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) traut der globalen Konjunktur weiter keine großen Sprünge zu. Die Weltwirtschaft dürfte heuer etwas an Fahrt verlieren und um 3,1 Prozent wachsen, wie der IWF heute, Dienstag, in seinem neuen "World Economic Outlook" mitteilte. 2017 werde es mit 3,4 Prozent etwas stärker bergauf gehen. "Der aktuelle Ausblick bleibt gedämpft." Mittelfristig dürfte das Wachstum der Industriestaaten weiter "enttäuschend" ausfallen, sagte IWF-Chefökonom Maurice Obstfeld. Bei Schwellen- und Entwicklungsländern werde die Konjunktur eher anziehen.

Für die USA zeigte sich der IWF skeptischer als noch im Juli. Für die weltgrößte Volkswirtschaft senkte der Fonds seine Wachstumsprognose für 2016 auf 1,6 von 2,2 Prozent. Damit fällt das US-Wachstum auch hinter die Eurozone zurück, wo heuer 1,7 Prozent erwartet werden und im Jahr 2017 dann 1,5 Prozent.

In Österreich wird das BIP vermutlich um 1,4 Prozent wachsen. Die Erwartungen für 2017 hat der IWF dagegen etwas zurückgeschraubt: Im kommenden Jahr soll der heimische BIP-Anstieg nur 1,2 Prozent (statt wie zuletzt erwartet 1,3 Prozent) erreichen.

"Wachstum schon lange zu niedrig"

Mit Blick auf die globale Konjunktur forderte Obstfeld mehr Impulse der Politik, um Wachstum zu fördern. Wichtig seien hier Reformen am Arbeitsmarkt und der Abbau von Handelsbarrieren. "Das Wachstum ist schon zu lange zu niedrig." Zudem komme in vielen Ländern der Erfolg der Wirtschaftserholung bei zu wenigen Menschen an. Dies führe dazu, dass in einigen reicheren Staaten Globalisierungsgegner Zulauf hätten. Das Anti-EU-Referendum in Großbritannien sei ein Beispiel dafür.

Notenbanken in Industriestaaten sollten laut IWF ihre lockere Geldpolitik fortsetzen und die Konjunktur weiter stützen. Dies müsse notfalls wie bisher mit sogenannten unkonventionellen Maßnahmen abseits des Leitzinses geschehen. Die US-Notenbank Fed sucht derzeit nach einem geeigneten Zeitpunkt für die nächste Zinserhöhung. Die meisten Ökonomen erwarten, dass die Europäische Zentralbank (EZB) jedoch ihre Politik des billiges Geldes eher noch einmal verlängert oder ausweitet.

APA

(APA/Reuters)

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