Moskau erwägt Stützpunkte auf Kuba und in Vietnam.
Moskau/Damaskus. Russland denkt über eine Ausweitung militärischer Aktivitäten nach: Dem Verteidigungsministerium zufolge könnten die sowjetischen Stützpunkte auf Kuba und in Vietnam reaktiviert werden. „Wir arbeiten an dieser Frage“, so Vizeverteidigungsminister Nikolai Pankow. Bei seiner ersten Rede vor der neu gewählten Duma erinnerte Präsident Wladimir Putin auch an die „historische“ Mission Russlands, das Land und ihre Verteidigung zu stärken. Die Stützpunkte sind im Jahr 2002 aufgegeben worden.
Konkrete Schritte hat Moskau in Syrien bereits gesetzt. Der Abschluss eines Militärabkommens erlaubt Russland die unbefristete Stationierung von Kriegsgerät sowie Bodenpersonal in der Provinz Latakia. In dem Schriftstück ist auch festgehalten, dass die syrische Seite keinerlei Ansprüche an Russland und das militärische Personal stellt.
Moskau unterstützt den syrischen Machthaber Bashar al-Assad, derzeit führen die Verbündeten eine international scharf kritisierte Offensive auf die von Rebellen kontrollierten Gebiete Aleppos durch. Die deutsche Bundeskanzlerin, Angela Merkel, forderte Moskau und Damaskus am Freitag dazu auf, die Bombardements auf Aleppo einzustellen: „Das ist grauenvoll, was sich da abspielt.“ (ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.10.2016)