Milliardendeal in russischer Ölbranche

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Der Konzern Rosneft übernimmt für 4,7 Mrd. Euro den Rivalen Baschneft.

Moskau. Russlands größter Ölkonzern, Rosneft, übernimmt auf Wunsch der Regierung den Konkurrenten Baschneft. Für den Staatsanteil in Höhe von 50,8 Prozent bezahlt Rosneft umgerechnet 4,75 Mrd. Euro. Das geht aus einer am Montag von Regierungschef Dmitrij Medwedjew unterzeichneten Anordnung hervor, wie russische Agenturen meldeten.

Baschneft gilt mit einem Fördervolumen von etwa 20 Millionen Tonnen im Jahr als sechstgrößter Ölproduzent in Russland. Das Unternehmen ist in der Teilrepublik Baschkortostan westlich des Uralgebirges ansässig. Rosneft zahlt für den Anteil 329,7 Mrd. Rubel (4,75 Mrd. Euro). Medwedjew ordnete ferner an, noch heuer 19,5 Prozent der Staatsanteile an Rosneft zu privatisieren. Russlands Wirtschaft setzen der Ölpreisverfall und die westlichen Sanktionen im Ukraine-Konflikt schwer zu. Dies lastet auch auf den Staatsfinanzen.

Am Montag sagte Präsident Wladimir Putin, Russland sei zur Drosselung der Ölförderung bereit. In der derzeitigen Lage sei ein Einfrieren oder eine Senkung der Produktion „der einzige Weg“, die Stabilität des Energiemarktes zu wahren, so Putin. Russland sei daher bereit, sich „gemeinsamen Initiativen zur Drosselung der Produktion“ anzuschließen. Er hoffe, dass dies beim OPEC-Treffen im November in Wien auch offiziell vereinbart werde. Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) hatte Ende September überraschend beschlossen, ihre tägliche Fördermenge auf 32,5 bis 33 Millionen Barrel zu drosseln. Die Senkung um rund 750.000 Barrel ist die stärkste seit der Finanzkrise 2008. Die genaue Reduktion der einzelnen Mitgliedsländer soll beim OPEC-Gipfel am 30. November verbindlich festgelegt werden.

Spekulationen auf eine Umsetzung des OPEC-Beschlusses zur Begrenzung der Fördermengen haben am Montag den Ölpreisen Auftrieb gegeben. Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich um 1,4 Prozent auf 52,64 Dollar je Barrel. Die Ölförder-Länder haben seit mehr als zwei Jahren mit niedrigen Ölpreisen zu kämpfen.

Von mehr als 100 Dollar pro Barrel im Juni 2014 war der Preis bis Anfang dieses Jahres auf unter 30 Dollar gesunken. (Reuters/APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.10.2016)

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