Was US-Firmen zu befürchten haben

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Einzelne Sektoren könnten stärker in Mitleidenschaft gezogen werden.

Wien. Die US-Präsidentschaftswahl kann sich nicht nur auf die Börse im Allgemeinen, sondern auch auf einzelne Sektoren im Speziellen auswirken. Einen kleinen Vorgeschmack dazu gab es bereits. Clinton kündigte an, die Medikamentenpreise senken zu wollen. Prompt rauschten die Aktien diverser Biotechfirmen in den Keller. Zielgerichtete Pharmawerbung will sie verbieten, das Geld soll lieber in Forschung umgeleitet werden. Clinton erhält jedoch viele Spendengelder aus dem Sektor, schreibt Raiffeisen Research. Ob sie die Pharmaindustrie tatsächlich beschneidet, ist also fraglich. Trump hingegen propagiert, die Krankenversicherung Obamacare abschaffen zu wollen.

Höhere Lohnkosten, die in Folge einer Anhebung des Mindestlohns entstehen könnten, dürften die Autoindustrie unter Druck setzen. Sie könnte unter höheren Einfuhrzöllen leiden, viele US-Hersteller produzieren in Mexiko. Da der Sektor drei bis 3,5 Prozent der Wirtschaftsleistung erzielt, halten die Raiffeisen-Experten eine Umsetzung populistischer Maßnahmen für unwahrscheinlich.

Die gebeutelte Stahlindustrie könnte von protektionistischen Maßnahmen „profitieren“. Trumps Vorgehen gegenüber chinesischen Billigimporten dürfte dabei weitaus aggressiver ausfallen, als dies unter einer Administration Clinton der Fall wäre. Freilich könnte auch die Exporttätigkeit des Sektors durch ein schärferes Vorgehen gegenüber Handelspartnern beschädigt werden, so Raiffeisen.

Die Technologiefirmen sitzen auf hohen Bargeldbeständen. Weder Clinton noch Trump hat sich dazu geäußert, wie es um die steuerliche Behandlung jener Gewinne bestellt ist, die außerhalb der USA erzielt und dann repatriiert werden. Während Clinton den Techsektor unterstützen will, kündigte Trump an, die Preisgabe von Technologiepatenten bei Eintritt in den chinesischen Markt unterbinden zu wollen. (nst)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.10.2016)

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