Irakische Armee rückt an Stadtrand von Mossul vor

Schiitische Kämpfer greifen Mossul vom Süden aus an.
Schiitische Kämpfer greifen Mossul vom Süden aus an.APA/AFP/AHMAD AL-RUBAYE
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Im Osten und Norden steht das irakische Militär kurz vor der Stadt. Es ist ein mühsames Vorankommen in einer Schlacht, die noch länger dauern könnte.

Zwei Wochen nach Beginn der Großoffensive auf die IS-Hochburg Mossul haben sich irakische Sicherheitskräfte im Osten bis an die Grenze der Großstadt herangekämpft. Nach Angaben aus der Militärführung eroberten Eliteeinheiten der Armee am Montag den Ort Baswaja, das letzte Dorf vor den Außenbezirken Mossuls. Die Truppen würden nun versuchen, die Jihadisten aus dem Vorort Gogjali zu vertreiben.

Aus Militärkreisen hieß es, auch von Norden her seien die Truppen weiter an die Stadt herangerückt. Eine unabhängige Bestätigung für das Vorrücken der Streitkräfte gab es zunächst nicht. Berichte, nach denen Einheiten der Armee bereits in den östlichen Stadtteil Karama vorgedrungen seien, dementierte der Sprecher. Die kurdische Nachrichtenseite Rudaw berichtete unter Berufung auf den Chef der Anti-Terror-Einheiten, die Kämpfer seien nur noch 800 Meter von den Grenzen Mossuls entfernt.

750 tote IS-Kämpfer an der Südfront

Vor zwei Wochen hatten die irakische Armee, kurdische Peschmerga-Kämpfer und lokale Milizen mit einer Großoffensive auf Mossul im Norden des Iraks begonnen. Die von den USA geführte Koalition unterstützt die Operation mit Luftangriffen. Alleine an der Front im Süden der ehemaligen Metropole wurden seit Beginn nach irakischen Militärangaben mehr als 750 Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) getötet.

Die beteiligten Kräfte nähern sich Mossul aus drei Richtungen und konnten in den vergangenen zwei Wochen schnell Boden gegen die Jihadisten gewinnen. Diese versuchen, den Vormarsch mit Sprengfallen, Selbstmordattentätern und Scharfschützen aufzuhalten. Es wird vermutet, dass sich viele IS-Kämpfer aus den umliegenden Dörfern nach Mossul zurückgezogen haben, um die IS-Bastion zu verteidigen. Beobachter rechnen damit, dass sich die Schlacht um die Stadt noch über Monate hinziehen könnte.

(APA/dpa)

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