Plan zur Rettung von Italiens Krisenbank zurückgezogen

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Früherer Industrieminister Passera hat sein Angebot für einen Alternativplan zur Rettung der Bank Monte dei Paschi di Siena zurückgezogen. 2016 schließt die Bank voraussichtlich mit einem Verlust von 4,8 Milliarden Euro ab.

Italiens früherer Industrieminister Corrado Passera hat seinen Alternativplan zur Rettung der Krisenbank Monte dei Paschi di Siena (MPS) zurückgezogen. Die Bank habe ihm den Einblick in die Bilanzen des Geldhauses verweigert, berichteten italienische Medien am Dienstag. Passeras Vorschlag war nicht bindend. Es sieht keine Managementänderungen vor und basiert auf drei Maßnahmen, um die Kapitaldecke der Bank zu stärken.

Wie andere italienische Geldhäuser leidet auch Monte dei Paschi unter einer Milliardenlast an ausfallgefährdeten Krediten. Insgesamt steht in Italien die Rückzahlung von Darlehen über 360 Mrd. Euro auf der Kippe. Mit einem radikalen Sparplan und einer milliardenschweren Kapitalaufstockung hofft die angeschlagene Bank, Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Ziel des vergangene Woche vorgestellten Plans ist, im Jahr 2019 einen Gewinn von mehr als 1,1 Mrd. Euro zu machen. Die Bank wird laut Prognosen das Jahr 2016 mit einem Verlust von 4,8 Mrd. Euro abschließen.

Am 24. November sollen die Aktionäre der 1472 gegründeten ältesten Bank der Welt einer Kapitalerhöhung um bis zu 5 Mrd. Euro zustimmen, die noch bis Ende dieses Jahres über die Bühne gehen soll. Der seit September amtierende CEO der Bank, Marco Morelli, zeigte sich überzeugt, dass die Kapitalerhöhung erfolgreich sein wird. Die Bank plane ab sofort Gespräche mit möglichen relevanten Investoren.

(APA)

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