Papierkonzern UPM streicht 125 Jobs in Steyrermühl

Es gibt Überkapazitäten auf dem Papiermarkt
Es gibt Überkapazitäten auf dem Papiermarktdpa/dpaweb Waltraud Grubitzsch
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Der Papierkonzern UPM kürzt die Kapazität bei grafischen Papieren in Europa um 305.000 Tonnen. Das trifft unter anderem den österreichischen Standort Steyrermühl, wo eine Papiermaschine stillgelegt wird.

Schlechte Nachrichten für seine Standorte Augsburg und Steyrermühl hat der finnische Papierkonzern UPM-Kymmene. Wegen der rückläufigen Papiernachfrage streicht der Konzern insgesamt 275 Arbeitsplätze. Am Standort Augsburg sollen 150 Stellen wegfallen, im österreichischen Steyrermühl 125. 

Die Unternehmensleitung werde umgehend Verhandlungen über ein Sozialpaket mit dem Betriebsrat starten, kündigte der Geschäftsführer des Werkes in Steyrermühl, Ernst Spitzbart, auf APA-Anfrage an. Ein erstes Vorgespräch habe es bereits gegeben. Ziel sei, den Personalabbau so sozial verträglich wie möglich zu machen. Aktuell beschäftigt das Werk Steyrermühl 400 Mitarbeiter, in Ausburg sind 440 Leute beschäftigt.

Jährlich 30 Millionen weniger Kosten

Ein Weg zur Reduktion der Mitarbeiterzahl werde der natürliche Abgang sein. Das betreffe 25 bis 30 Prozent der ins Auge gefassten 125 Planarbeitsstellen. Auf die Frage, ob es denn in der Belegschaft so viele ältere Mitarbeiter gebe, erklärte Spitzbart: "Ja, wir sind in einem Generationswechsel." Er zeigte sich optimistisch, dass alle, die im Werk arbeitslos werden, in den großen Betrieben, die sich in der Umgebung von Steyrermühl befinden, unterkommen.

Der Konzern verspricht sich jährliche Kosteneinsparungen von 30 Millionen Euro. UPM würde Rückstellungen in Höhe von etwa 75 Millionen Euro als Sondereffekte im vierten Quartal 2016 buchen, um die Vergleichbarkeit des Quartalsergebnisses zu gewährleisten, von denen etwa 45 Millionen Euro Cash-Kosten wären. In beiden Werken würde die Papierproduktion auf den noch verbleibenden und wettbewerbsfähigen Maschinen fortgesetzt werden.

"Wie in den anderen Bereichen der grafischen Papierherstellung ist während der letzten Jahre auch die Nachfrage nach SC Papieren zurückgegangen. Es wird erwartet, dass sich dieser Rückgang fortsetzen wird. Trotz des schwierigen Marktumfeldes haben unsere Mitarbeiter stets großen Einsatz gezeigt und wir bedauern die Auswirkungen der geplanten Schließungen auf unser Personal. Wir sind jedoch gezwungen, unsere Geschäftstätigkeiten an die veränderten Marktbedingungen anzupassen", sagte Winfried Schaur, Executive Vice President, UPM Paper ENA.

Produktionsmaschinen zum Teil überaltert

Wegen ihrer Dimension, ihres technischen Alters und des geringen Einsparpotentials seien die Papiermaschinen PM 3 in Steyrermühl und die PM 2 in Augsburg die am wenigsten wettbewerbsfähigen SC Papiermaschinen innerhalb von UPM. Mit der Stilllegung würde eine effiziente Verwendung der verbleibenden fünf SC Papiermaschinen abgesichert.

Heuer hat UPM bereits sein Werk Schwedt verkauft. Die jährliche Produktion von 282.000 Tonnen Zeitungsdruckpapier wird an diesem Standort Ende des dritten Quartals 2017 eingestellt werden, da das Werk vom neuen Betreiber zur Liner-Herstellung umgebaut wird.

UPM und der finnische Rivale Stora Enso haben bereits in den vergangenen Jahren zahlreiche Werke geschlossen und Tausende Stellen abgebaut. Weil Zeitungen und Zeitschriften immer häufiger online auf Smartphones und Tablets gelesen werden, brauchen die Verlage weniger Papier als früher.

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