Sonntagabend war die Schweizerin Nora Illi bekleidet mit einem Niqab zu Gast in Anne Wills Talkshow. Damit habe man dem radikalen Islam eine Plattform gegeben, meinen Kritiker.
Nach harscher Kritik am Auftritt einer vollverschleierten Muslima in der Talkshow "Anne Will" hat der Sender die Einladung der Frau verteidigt. Sie sei sorgfältig abgewogen worden, teilte die verantwortliche NDR-Redakteurin Juliane von Schwerin am Montag mit.
Im Zentrum der Empörung stand Nora Illi vom Islamischen Zentralrat der Schweiz, die am Sonntagabend mit einem Niqab aufgetreten war, der nur einen schmalen Sehschlitz freiließ.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach und der Autor Ahmad Mansour warfen ihr in der Talkshow vor, die 32-Jährige verherrliche den Krieg in Syrien. Moderatorin Anne Will hielten die beiden vor, sie habe dem radikalen Islam mit dem Auftritt von Illi in der Sendung eine breite Plattform geboten.
"Angemessenen wie notwendigen Auseinandersetzung"
Dazu hieß es vom NDR: "Die umstrittene Haltung von Frau Illi zum Beispiel zur Problematik der Ausreise von Jugendlichen nach Syrien ist deutlich zutage getreten und heftig debattiert worden." Die Zusammensetzung der Diskussionsrunde habe zu einer "angemessenen wie notwendigen Auseinandersetzung" geführt.
(APA/dpa)