Publikumspreis: Lenzing treibt Innovation voran

Doboczky, CEO of Austrian cellulose fibers maker Lenzing, displays botanic substances connected to Lenzing´s fibres production during a news conference in Vienna
Doboczky, CEO of Austrian cellulose fibers maker Lenzing, displays botanic substances connected to Lenzing´s fibres production during a news conference in Vienna(c) REUTERS (HEINZ-PETER BADER)
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Gewählt von der Online-Community der „Presse“ unter die Topbetriebe des Landes als ein führendes Unternehmen in den Bereichen Innovation und Digitalisierung.

Innovation wurde beim oberösterreichischen Faserproduzenten Lenzing AG immer schon großgeschrieben. Sonst wäre die Gruppe heute nicht Weltmarktführer auf dem Gebiet der Zellulosefasern. Angeboten wird die gesamte Palette von Faserzellstoff über Standardfasern bis zu innovativen Spezialfasern. Der Konzern ist auf allen wichtigen Märkten vertreten und hat im Vorjahr mit 6127 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,98 Milliarden Euro erwirtschaftet.

Seit Stefan Doboczky im Juni 2015 als Vorstandsvorsitzender die Führung des Konzerns übernommen hat, hat die Innovation an Schubkraft gewonnen. Fünf strategische Ziele hat der Konzernchef festgeschrieben, darunter den Ausbau der Technologieführerschaft bei industriell gefertigten Zellulosefasern und die Vertiefung der Wertschöpfungskette. Letzteres ist bereits mit einem neuen Produkt gelungen. In Kooperation mit Inditex produziert Lenzing in Heiligenkreuz aus Baumwollstoffresten eine neue Recycling-Tencel-Faser. Ab kommendem Jahr sollen die ersten Textilien aus recycelten Baumwollstoffresten auf den Markt kommen. Daneben sollen Möglichkeiten gefunden werden, mit den Services und Produkten weiter unten in der Wertschöpfungskette anzusetzen. „Man kann beispielsweise statt der Faser gleich ein Garn oder ein Vlies liefern“, erklärt Doboczky. Das sei leicht gesagt und schwer getan, weil andere Kompetenzen notwendig seien. Aber in den nächsten Jahren solle das möglich werden. Zudem will Doboczky gänzlich neue Geschäftsfelder erschließen. Beispielsweise könne Lenzing die Fasern mit Wirkstoffen dotieren und damit in den Medizinbereich einsteigen oder den Fasern Aktivsubstanzen zusetzen, die für die Haut gut sind und in den Personal-Care-Bereich gehen. Die Geschäftsmodelle in diesen Branchen seien aber anders als in der Textilindustrie und müssten separat aufgesetzt werden. „Wir wollen das in Form hausinterner Start-ups aufziehen.“

Dass daneben laufend die Technologien für die Faserproduktion weiterentwickelt werden, versteht sich von selbst. Doboczky gibt auch kräftig Geld für Innovation aus. Allein heuer investiert Lenzing 50 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung – ein Rekord. Im Vorjahr waren es noch 29 Millionen Euro. (ek)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.11.2016)

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