Media-Saturn und Metro suchen neue Gesprächsbasis

Grünes Licht für weitere Media-Saturn-Gespräche.
Grünes Licht für weitere Media-Saturn-Gespräche.(c) APA/dpa
  • Drucken

Der Dauerstreit um die Führung der Elektronik-Kette Media-Saturn wird um ein weiteres Kapitel verlängert: Vermittler nimmt Kontakt zu Metro auf.

In den festgefahrenen Streit um Europas größte Elektronikhandelskette Media-Saturn könnte Insidern zufolge nun doch Bewegung kommen. Der von Media-Saturn-Minderheitseigner Erich Kellerhals als Vermittler vorgeschlagene Investor Clemens Vedder stehe in Kontakt mit dem Düsseldorfer Handelsriesen Metro, sagten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Vedder versuche dabei, eine Grundlage für Gespräche zu sondieren. Metro hatte Vedder zunächst öffentlich die kalte Schulter gezeigt. Sprecher der Metro und der Investment-Gesellschaft des Milliardärs Kellerhals, Convergenta, wollten die Angaben nicht kommentieren.

Metro hatte in der Öffentlichkeit mehr als zurückhaltend auf die Initiative Kellerhals' reagiert. Der Konzern halte den Vorschlag, Vedder als Vermittler einzusetzen, "nicht für erfolgsversprechend, denn es ist schwierig, Friedensgespräche zu führen, solange geschossen wird", hatte Metro Anfang November erklärt. Sowohl Kellerhals als auch Convergenta griffen "über eine private Website und in Gerichtsverfahren Führungskräfte von Metro und Media-Saturn in persönlicher und vielfach beleidigender Weise an", hieß es damals. Dies hatte offenbar Wirkung. Kellerhals hat seine persönliche Internet-Seite nun umgestellt: Am Dienstag fanden sich dort - anders als in der Vergangenheit - keine Aussagen zur Geschäftspolitik der Metro bei Media-Saturn.

Metro und Kellerhals liefern sich seit Jahren einen erbitterten Machtkampf bei Media-Saturn. Kellerhals, der knapp über 21 Prozent der Media-Saturn-Anteile hält, hat in der Gesellschafterversammlung der Holding umfassende Vetorechte. Diese sind Metro ein Dorn im Auge. Kellerhals hatte Koch in der Vergangenheit immer wieder strategische Fehler bei Media-Saturn vorgeworfen und war auch juristisch gegen den Konzern vorgegangen.

Koch hat der Metro eine Aufspaltung verordnet. Bis Mitte 2017 sollen das angestammte Großhandels-Geschäft (Metro Cash&Carry) und die Real-Supermärkte separat an der Börse gelistet sein. In der Metro AG sollen im Wesentlichen die Elektronik-Ketten MediaMarkt und Saturn verbleiben.

(Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Metro Metro Metro Group Wirtschaft Handel Einkaufswagen Feature Typical 11 06 2015
International

Deutscher Handelsriese Metro will sich aufspalten

Das Lebensmittelgeschäft soll in eine eigene Gesellschaft kommen. Der Aufsichtsrat muss den Plänen noch zustimmen. Beide Unternehmen sollen an die Börse kommen.
Metro Metro Metro Group Wirtschaft Handel Einkaufswagen Feature Typical 11 06 2015
International

Deutscher Handelsriese Metro will sich aufspalten

Das Lebensmittelgeschäft soll in eine eigene Gesellschaft kommen. Der Aufsichtsrat muss den Plänen noch zustimmen. Beide Unternehmen sollen an die Börse kommen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.