Hofers Osteuropa-Filialen

Tomislav Nikolić ist Nationalist, jedenfalls war er das einmal. Miloš Zeman war einmal Sozialist, heute nervt ihn vor allem die Political Correctness. Viktor Orbán ist ohnehin hinlänglich bekannt. Wenn er Präsident werde, wolle er mit Ländern wie Serbien, Tschechien, Ungarn ein Gegengewicht zu den Großen in der EU aufbauen, sagt Norbert Hofer. Immerhin sei man mit diesen „einmal in einer Monarchie gewesen“ (stimmt für Serbien nur bedingt). Jedenfalls: Die Chemie scheint weitgehend zu stimmen. Den Präsidenten Nikolić hat Hofer unlängst in Belgrad besucht, Zeman in Prag, und Orbán hat er in der Therme getroffen.

Und das ist eine der großen Pointen dieser Zeitenwende – neben der, dass die FPÖ (Beneš! Temelín!) auf einmal ganz tschechophil ist: Man muss nicht mehr befürchten, dass ein Bundespräsident Norbert Hofer nirgendwo eingeladen würde. Die USA, Russland, vielleicht bald auch Frankreich, stünden ihm offen. Serbien, Tschechien, Ungarn sowieso.

Alexander Van der Bellen darf immerhin auf einen herzlichen Empfang von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hoffen.

(Print-Ausgabe, 20.11.2016)

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