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Hubert von Goisern will nicht für FPÖ gespielt werden

Hubert von Goisern
Hubert von Goisern APA/BARBARA GINDL
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Der Musiker hat die Freiheitlichen und die John Otti Band aufgefordert, auf seine Lieder bei Wahlveranstaltungen Norbert Hofers zu verzichten.

Hubert von Goisern hat die FPÖ und ihre Hauskapelle John Otti Band aufgefordert, auf seine Lieder bei Wahlveranstaltungen Norbert Hofers zu verzichten. In einem offenen Brief an das FPÖ-Wahlkampfteam und die Band kritisiert der oberösterreichische Musiker ("Heast as nit") "die fremdenfeindlichen Ansichten Hoferscher Politik" und bittet, von der weiteren Verwendung seiner Musik Abstand zu nehmen.

Die Bitte des Musikers ist nicht verwunderlich: Hubert von Goisern unterstützt offiziell Hofers Konkurrenten Alexander Van der Bellen und hatte bereits nach dessen (vom Verfassungsgericht schließlich aufgehobenen) Wahlsieg am 22. Mai von einem "wunderbaren Tag für Österreich" gesprochen. Nun bekräftigt der Sänger seine Ablehnung Hofers: "Ich stehe für eine offene, tolerante und solidarische Gesellschaft, für den Abbau der Ängste vor dem Fremden und Neuen und nicht für das Schüren derselben." Das reaktionäre Denken und die aufwieglerische Sprache der "blauen Wortführer" lehne er ab.

>>> Der Brief von Hubert von Goisern

Aus dem Management Hubert von Goiserns hieß, die John Otti Band habe im Wahlkampf das Lied "Brenna tuat's guat" gespielt. Untersagen könne der Musiker die Verwendung seiner Songs aber nicht. Dennoch dürfte sein Wunsch zumindest für diesen Wahlkampf erfüllt werden. "Wir haben keine Veranstaltung mehr, bei der die John Otti Band spielt", sagte Hofers Sprecher.

Otti-Band will Wunsch respektieren

Die John Otti Band reagierte am Dienstagnachmittag auf den Wunsch Hubert von Goiserns und betonte, diesem nachkommen zu wollen. "Ich habe kein Problem damit", sagte Bandleader Johannes "John" Otti. "Es ist sein Titel und er hat das (Schreiben an die Band, Anm.) nicht bösartig geschrieben."

Grundsätzlich beklagt Otti allerdings, dass die für ihre Wahlkampfauftritte mit der FPÖ bekannte Band Anfeindungen ausgesetzt sei und von manchen früheren Kunden nicht mehr gebucht werde. "Wir haben wahrscheinlich wirtschaftlich sehr viel verloren", so der Bandleader. Er überlege zwar, künftig auch mehr "künstlerisch unterwegs zu sein" und mehr eigene Songs zu schreiben, aber: "Wir stehen nach wie vor zu dem was wir machen."

(APA)

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