Wifo-Chef Badelt: Wachstum bald gleich wie in Deutschland

PK WIFO UND IHS: ´KONJUNKTURPROGNOSE 2016 UND 2017´
PK WIFO UND IHS: ´KONJUNKTURPROGNOSE 2016 UND 2017´(c) APA/ROBERT JAEGER
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Badelt rechnet für die nächsten Jahre mit mehr Wachstum – und warnt vor Globalisierungsfeindlichkeit.

Wien. Wie tickt Österreich und wie kann es wirtschaftlich wieder durchstarten? Das analysierte Wifo-Chef Christoph Badelt gestern im Rahmen seiner Rede zu Beginn des Wirtschaftsparlaments der WKÖ. Es gebe zwar eine konstruktive Diagnose der bestehenden Herausforderungen, es hapere jedoch bei der Umsetzung der sich daraus ergebenden Maßnahmen, konstatierte er.

Die Situation der österreichischen Wirtschaft beurteilte Badelt zwiespältig: Auf der einen Seite Strukturprobleme, hohe Abgabenbelastung und nur langsam rückläufige Staatsschulden, auf der anderen starke positive Botschaften – so sei Österreich eines der reichsten Länder der Welt. „In den vergangenen Jahren haben wir zwar geschwächelt, aber in den nächsten Jahren gleichen wir uns mit einem Wirtschaftswachstum von rund 1,5 Prozent wieder Deutschland und dem Durchschnitt der EU an.“

Mit Unverständnis kommentierte Badelt den wachsenden Protektionismus und die steigende Kritik an der Globalisierung: „Der Export war für Österreich eine Erfolgsgeschichte“, das Maß der Globalisierungskritik sei daher „gerade für ein Land wie Österreich verrückt zur Potenz“.

Gute Aussichten für Handel

Abseits solcher Grundsatzüberlegungen gab es vom Wifo gestern auch eine Prognose für den heimischen Handel: Dieser darf sich demnach auf ein gutes Weihnachtsgeschäft freuen. Die Wirtschaftsforscher erwarten im Dezember ein nominelles Plus von zwei bis drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Jahresverlauf gebe Anlass zum Optimismus, „dass auch in der ,stillsten Zeit des Jahres‘ ein Großteil der gestiegenen Haushaltseinkommen in den Konsum fließt“. Der gesamte Einzelhandel (ohne Kfz-Handel und Tankstellen) erwirtschaftet laut Wifo im Dezember um bis zu einem Viertel mehr Umsätze als in den übrigen Monaten des Jahres. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.11.2016)

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