ARCC.art

ARCC heißt die neueste Initiative, die jungen Künstlern eine Plattform geben will. Sie stammt aus Österreich und verbindet digital mit analog.

Noch nie hat es so viele Initiativen für junge Kunst gegeben wie heute. Das ist vorrangig der digitalen Welt zu verdanken. Das jüngste Engagement heißt ARCC.art und stammt aus Österreich. Gegründet wurde es von PR-Beraterin Ulla Bartel und dem ehemaligen Managing Director der Bawag Foundation, Rudolf Leeb. Leeb brachte die Managementerfahrung und das Interesse an der Kunst mit, Bartel hatte die Idee zur Plattform und stellte das Projekt beim Start-up-Event Pioneers vor.

Pop-up-Exhibition

Das Einzigartige an ARCC ist, dass es online und offline miteinander verbindet. Denn neben der Onlineplattform gibt es auch einen Schauraum. Derzeit befindet sich die Pop-up-Exhibition im Stilwerk, später sollen Räumlichkeiten in der Kaiserstraße im siebenten Bezirk permanent bezogen werden, sagt Leeb. Die Kunst solle auch real verfügbar sein, gekauft werden kann sie aber trotzdem nur über die Plattform. „Uns ist die Qualität wichtig, deshalb haben wir nach Kuratoren gesucht und mit Angela Stief, der langjährigen Kuratorin der Kunsthalle Wien, eine tolle Ergänzung für ARCC gefunden“, so der Gründer. Doch nicht nur die Ausstellungen in den Schauräumen sind kuratiert, auch die Künstler, deren Werke über die Plattform verkauft werden, müssen durch die Qualitätskontrolle eines Gremiums. „Das unterscheidet uns von vielen anderen Initiativen“, betont Leeb. Zudem will die ARCC zeitgenössische Kunst auch Menschen näherbringen, die sich bisher nicht dafür interessiert haben. „Wir hören immer wieder: ,Ich verstehe nichts von Kunst.‘ Wir wollen einen Zugang ermöglichen und haben zwei Kunstvermittler aus dem Essl-Museum dafür gewinnen können.“

ARCC will zeitgenössische Künstler fördern, die noch nicht etabliert sind und von keiner Galerie vertreten werden. Ansprechen will Leeb damit nicht nur die üblichen Sammler, sondern vor allem die junge Generation, die noch kaum Kontakt mit Originalen hat. „Junge Menschen haben ein völlig anderes Kaufverhalten. Das wollen wir über die Plattform abrufen“, so Leeb. Deshalb würden auch niedrigpreisige Werke angeboten, denn vielfach werde die Kaufkraft des österreichischen Markts in Sachen Kunst überschätzt. Apropos Geld: Finanziert wird ARCC aus der privaten Tasche von Leeb. Dafür gehe die Abfertigung drauf, sagt er. Das Geschäftsmodell funktioniert wie bei einer Galerie mit einer prozentuellen Beteiligung an den verkauften Werken. ?

kunstwerte@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.11.2016)

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