Goldman Sachs setzt auf Trump - "In einer Welt ohne Risiko will niemand leben"

Chef der US-Investmenbank Goldman Sachs, Lloyd Blankfein
Chef der US-Investmenbank Goldman Sachs, Lloyd BlankfeinREUTERS (JONATHAN ERNST)
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Der Goldman-Sachs-Chef erwartet vom US-Präsidenten Donald Trump einen Abbau von Auflagen.

New York/Düsseldorf. Der Chef der US-Investmenbank Goldman Sachs, Lloyd Blankfein, erwartet vom künftigen US-Präsidenten Donald Trump einen schnellen Abbau von Auflagen für die Finanzbranche. "Ich bin immer davon ausgegangen, dass einige Regeln wieder gelockert werden", sagte Blankfein dem "Handelsblatt" (Freitagsausgabe).

Nach der Finanzkrise seien viele Kontrollen aus einer "traumatischen Situation" heraus beschlossen worden; das Pendel sei zu weit in eine Richtung ausgeschlagen, nötig sei eine neue Balance.

"Das wäre wohl auch ohne Trump gekommen, aber mit ihm geht es wahrscheinlich schneller", sagte Blankfein. Als besonders kompliziert und ineffizient kritisierte der Bank-Chef die sogenannte Volcker-Regel, die den Banken verbietet, auf eigene Rechnung zu spekulieren. Außerdem warnt er vor Vorschlägen, Gehaltsanteile von Bankmanagern auf lange Sicht zu sperren, um sie bei Fehlverhalten zurückfordern zu können. Auf diese Weise werde der Barwert der Bezüge stark gemindert. Er sieht darin einen Wettbewerbsnachteil für die betroffenen Banken.

Aktienpreis von Goldman Sachs schoss seit Trump-Sieg nach oben

Der Chef von Goldman Sachs fürchtet nach eigenen Worten nicht, dass eine Lockerung der Regeln zur nächsten Finanzkrise führt. "In einer Welt ohne Risiko will niemand leben, wir könnten den Planeten gar nicht ernähren", sagte er dem "Handelsblatt".

Die Investmentbank Goldman Sachs gehört bisher zu einem der größten, indirekten Wahlsieger: Seit dem Sieg des Republikaners Donald Trump sind die Aktien der Großbank um 30 Prozent gestiegen.

Die Notierungen lagen nach dem Börsenschluss in New York Donnerstagnachmittag bei über 240 Dollar, über 220 Euro. Der Preis nähert sich damit dem Rekordwert von 247,92 Dollar aus dem Jahr 2007

(APA/AFP/red)

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