Österreich, Land der Jobhopper

Nur ein Fünftel bleibt länger als zwei Jahre im gleichen Job. Die Gründe dafür sind aber höchst unterschiedlich.

78 Prozent der insgesamt rund eine Million im Jahr 2010 neu aufgenommenen aktiven Beschäftigungsverhältnisse wurden innerhalb von zwei Jahren wieder beendet. Laut Ergebnissen der Registerbasierten Erwerbsverläufe (ERV) von Statistik Austria arbeiten 74 Prozent der Frauen und 81 Prozent der Männer nach zwei Jahren nicht mehr aktiv im selben Job.

Die häufigsten Folgen der Beendigung der aktiven Erwerbstätigkeit innerhalb von zwei Jahren sind einerseits Arbeitslosigkeit und andererseits der Wechsel in ein anderes Beschäftigungsverhältnis. Elternkarenz sowie andere temporäre Abwesenheiten sind hier kaum von Bedeutung.

Nach Branchen betrachtet zeigen sich deutliche Unterschiede bei der Beschäftigungsdauer 25- bis
34-Jähriger. Im Verkehrswesen, bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen sowie im öffentlichen Bereich ist der Anteil der 25- bis 34-jährigen Frauen mit einer Beschäftigungsdauer von mindestens zwei Jahren höher als jener der gleichaltrigen Männer. Im Bauwesen ist der Unterschied (Frauen 32 %; Männer 13 %) besonders groß. Der Grund dafür liegt aber in erster Linie in den
unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen von Frauen und Männern in dieser Branche: Während Männer im Bauwesen häufig einer Saisonbeschäftigung nachgehen, sind Frauen in stärkerem Ausmaß in jahresdurchgängigen Beschäftigungsverhältnissen zu finden.

In der Informations- und Kommunikationsbranche, im Produktionsbereich sowie bei den freiberuflichen und technischen Dienstleistungen dauern hingegen die Beschäftigungsverhältnisse der Männer länger als jene der Frauen.

Ausbildung entscheidend

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Beschäftigungsverhältnis nach zwei Jahren noch besteht, ist bei 25- bis 34-jährigen Personen mit einem Hochschulabschluss zwar am höchsten, allerdings liegt der Anteil bei Männern (43%) über jenem von Frauen (37%). Bei Personen der gleichen Altersklasse mit Abschluss einer Lehre oder berufsbildenden mittleren Schule und vor allem bei Personen mit maximal Pflichtschulabschluss ist der Anteil der Beschäftigungsverhältnisse, die nach zwei Jahren noch aufrecht sind, viel niedriger. Der Anteil von Frauen ist hier jedoch deutlich höher als jener der Männer. Kaum einen Unterschied gibt es bei Personen mit Matura als höchstem Bildungsabschluss – 31 Prozent der Frauen und 32 Prozent der Männer sind nach zwei Jahren noch im selben Job tätig.

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