Der Republikaner wurde vom Gremium der Wahlleute offiziell zum nächsten US-Präsidenten gewählt. Für ihn votierten 304 Wahlleute.
Donald Trump ist vom Gremium der Wahlleute nun auch offiziell zum nächsten US-Präsidenten gewählt worden. Der 70-Jährige erreichte bei den landesweiten Abstimmungen aller Bundesstaaten am Montag deutlich mehr als die nötige Mehrheit von 270. Er war bereits aus der Abstimmung am 8. November als Sieger hervorgegangen. Das Volk wählt den US-Präsidenten nur indirekt, entscheidend sind die Wahlleute.
Trumps Gegner hatten auf den Montag die vage Hoffnung gegründet, unter den Republikanern könnten sich ausreichend Abtrünnige finden. Für Trump votierten aber 304 Wahlleute - deutlich mehr als nötig, aber zwei weniger als es dem Ergebnis des 8. November entsprochen hätte. Für die Demokratin Hillary Clinton votierten 224 Wahlleute, das sind vier weniger als ihrem ursprünglichen Ergebnis gemäß. Die Abweichler stimmten für Ohios Gouverneur John Kasich (1), den Libertären Ron Paul (1), Ex-Außenminister Colin Powell (3) und Faith Spotted Eagle (1), einen Sioux und Umweltaktivisten.
Abweichungen wie diese sind im "Electoral College", dem Gremium der Wahlleute, äußerst selten. Seit vielen Jahrzehnten ist im Schnitt nicht mehr als ein Wahlmann vom ursprünglichen Ergebnis abgewichen. Sechs Abweichler gab es zuletzt 1808. Auch das spiegelt noch einmal die große Unzufriedenheit, die es 2016 in den USA mit beiden Kandidaten gab.
Trump gibt sich hocherfreut
Trump äußerte sich am Abend in einer Mitteilung hocherfreut. Er verband den Dank an seine Wähler mit neuen Angriffen auf eine angeblich falsche Berichterstattung der Medien. Er verbreitete außerdem weiter die unrichtige Behauptung, in einem "Erdrutsch" gewonnen zu haben. Tatsächlich ist sein Ergebnis bei den Wahlleuten eines der schlechtesten der vergangenen zehn Wahlen. Bei der Gesamtzahl aller Stimmen liegt er satte 2,8 Millionen hinter Clinton.
Das Ergebnis der Wahlleute soll offiziell am 6. Jänner im US-Kongress verkündet werden. Trump wird dann am 20. Jänner im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in Washington zum 45. Präsidenten der USA vereidigt werden.
Eine Entscheidung gegen Trump wäre am Montag nur theoretisch möglich gewesen. Dazu hätten mindestens 37 Wahlleute gegen das Wahlergebnis ihres Bundesstaates votieren müssen. Die meisten Wahlleute sind von den Gesetzen der Bundesstaaten und vom Regelwerk ihrer Partei in unterschiedlicher Strenge dem Wahlergebnis verpflichtet. In vielen Staaten wurde die Abstimmung der Wahlleute von Anti-Trump-Protesten begleitet.
(APA/dpa)