Innsbrucker Überfallserie: Der Verdächtige schweigt

Polizeibeamte bei der Spurensicherung am Fahrzeug des dritten Opfers.
Polizeibeamte bei der Spurensicherung am Fahrzeug des dritten Opfers.APA/WWW.ZEITUNGSFOTO.AT
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Laut den Ermittlungen des Landeskriminalamts in Innsbruck könnte ein 25-jähriger Kroate hinter den Überfällen auf drei Frauen stehen. Bislang fehlt jeder Beweis.

Nach einer Serie von Überfällen auf drei Frauen in Innsbrucker Tiefgaragen gibt es weiter kein Geständnis des tatverdächtigen 25-jährigen Kroaten. Der Mann schwieg laut Landeskriminalamt bisher bei den Einvernahmen. Die Staatsanwaltschaft brachte unterdessen einen Antrag auf Verhängung der Untersuchungshaft gegen den Kroaten ein. Über diesen werde der zuständige Richter im Laufe des Samstags entscheiden, so Staatsanwaltschaftssprecher Hansjörg Mayr. Der Verdächtige wurde inzwischen in die Innsbrucker Justizanstalt eingeliefert.

Zwei der drei Frauen befanden sich am Freitag nach wie vor in stationärer Behandlung in der Klinik. Sie konnten laut LKA-Ermittler Christoph Hundertpfund noch nicht befragt werden. Dies werde wahrscheinlich erst nach den Weihnachtsfeiertagen möglich sein, erklärte Hundertpfund. Die Auswertung der DNA-Spuren, die in den Fluchtfahrzeugen gefunden worden waren, werde noch "ein bis zwei Wochen" dauern.

Aufgrund der ähnlichen Art der Durchführung und der massiven Gewaltanwendung könnten die drei Fälle laut den Ermittlern zusammenhängen. Bis dato gebe es aber noch keinen Beweis dafür, betonte Hundertpfund. Eine eindeutige Identifizierung des Festgenommenen sei auch durch aufgenommene Fotos des Täters nicht möglich, hatte es zuletzt geheißen.

Drei Tage, drei Überfälle

Am Donnerstag war eine 61-Jährige in der Tiefgarage ihres Wohnhauses von einem Mann attackiert und ihr die Handtasche geraubt worden. Der Täter war daraufhin mit dem Pkw des Opfers geflüchtet. In Zirl war der Mann nach einer Verfolgungsjagd mit einem Motorrad der Polizei schließlich gegen eine Mauer gefahren. Der Täter flüchtete zu Fuß weiter, konnte aber mit Hilfe des Polizeihubschraubers ausfindig gemacht und festgenommen werden.

Einen Tag zuvor war eine 61-Jährige in einer Tiefgarage von einem Unbekannten in ein Auto gezerrt und entführt worden. Ein Unfall in Hall stoppte schließlich die Entführungsfahrt. Der Täter flüchtete, ein Zeuge des Unfalls konnte jedoch noch ein Foto des Mannes machen. Eine sofort eingeleitete Alarmfahndung blieb aber erfolglos. Laut Medienberichten soll es sich bei dem Entführungsopfer um die Tochter eines berühmten verstorbenen Schauspielers handeln. Die Polizei wollte dies im Sinne des Opferschutzes weder bestätigen noch dementieren.

Der erste Überfall hatte sich am Dienstag ereignet. Eine Schwangere war von einem Unbekannten in einer Tiefgarage niedergeschlagen worden. Dieser raubte ihr dabei die Handtasche. Der Täter konnte mit einem Fahrrad flüchten. Das 34-jährige Opfer erlitt zwar Verletzungen, konnte aber noch am selben Tag die Klinik wieder verlassen.

(APA)

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