Mensch und Maschine müssen funktionieren, nur so ist Rallye Dakar zu bewältigen.
Wien/Asuncion. Ein Jahr nach seinem bei einem Sturz erlittenen Oberschenkelbruch nimmt Matthias Walkner am 2. Jänner in Asuncion (Paraguay) zum dritten Mal die Extremrallye Dakar in Angriff. Körperlich fühlt sich der KTM-Werksfahrer nach der Zwangspause wieder stark, nach perfekter Vorbereitung hält er einen Platz unter den ersten fünf für möglich. „Die Top drei wären ein Wahnsinn.“
Zwölf Etappen und fast 9000 Kilometer, davon mehr als 4000 auf Sonderprüfungen auf Zeit, müssen die Teilnehmer bis zum Ende des Rennens am 14. Jänner in Buenos Aires absolvieren. Dabei stellen die Navigation in den Dünengebieten Argentiniens und Boliviens sowie die Höhenlage von mehr als 3000 Metern auf der Hälfte der Etappen die größten Herausforderungen dar.
Die Folgen eines Unglücks
Walkner hat noch den Marknagel von der Operation im Jänner im Oberschenkel („Den werde ich nach der Dakar entfernen lassen“), er fühlt sich „zu 95 Prozent“ wiederhergestellt. Doch der Ex-Motocross-Weltmeister (MX3) musste auch den Sturz und seine Folgen erst verarbeiten. „So eine Verletzung prägt einen, aber wenn ich mich gut fühle, versuche ich, genauso ans Limit zu gehen wie vorher.“
Das Ziel am 14. Jänner in Argentiniens Hauptstadt zu erreichen hat für Walkner Priorität, von den österreichischen Spitzenpiloten hat dies noch keiner geschafft. Heinz Kinigadner schied bei allen seinen sieben Teilnahmen aus, teils mit schweren Verletzungen. Doch Walkner weiß, dass für ihn auch eine sehr gute Platzierung möglich ist. „Ich glaube, dass ich zu den sieben bis acht Fahrern zähle, die für das Podest gut sind“, betonte der 30-Jährige.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.12.2016)