Siegertrio nutzt die Gunst der Stunde

ALPINE SKIING - FIS WC Wengen
ALPINE SKIING - FIS WC Wengen(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Harald Steiner)
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Ski. Sensationsergebnis und Abschied von Ivica Kostelić in der Wengen-Kombination.

Wengen. Die Kombination in Wengen war wohl das letzte Rennen von Ivica Kostelić. Als 22. nahm der Kroate wehmütig Abschied vom Weltcup, einmal habe er am Lauberhorn noch an den Start gehen wollen, erklärte der 37-Jährige. Viermal gewann er hier den Slalom, zweimal die Kombination, 2015 gelang ihm in Wengen auch der letzte Podestplatz.

Kostelić feierte 26 Weltcupsiege, er war 2010/11 der letzte Gewinner des Gesamtweltcups vor der Regentschaft von Marcel Hirscher. „In meinem Gesundheitszustand kann ich nicht einmal 80 Prozent geben“, erklärte er nun mit Blick auf seine anhaltenden Knieschmerzen, insgesamt 14 Operationen und zahllose Comebacks. „Es war ein langer Weg. Für mich war Skifahren mehr als Liebe.“

Die Wengen-Kombination gewann der Schweizer Niels Hintermann vor dem Franzosen Maxence Muzaton und dem Österreicher Frederic Berthold. Alle drei landeten im Weltcup zum ersten Mal überhaupt in den Top Ten. Wegen der Wettervorhersage war zuerst der Slalom ausgetragen worden, immer stärker werdender Schneefall auf der ohnehin stark verkürzten Abfahrt brachte dann das Sensationsergebnis zustande. Favoriten wie Alexis Pinturault (20.), Vorjahressieger Kjetil Jansrud (11.) oder der Halbzeit-Führende Justin Murisier (7.) waren chancenlos.

„Wir hatten extremes Glück mit dem Wetter“, musste Sieger Hintermann zugeben. Der 21-Jährige sorgte außerdem für den ersten Saisonsieg der Schweizer Herren. Dass der Schneefall auch Berthold auf das Podest wehte, sorgte selbst beim Vorarlberger, 25, für ungläubiges Kopfschütteln. „Es hat sich ein bisschen unecht angefühlt.“

Pinturault büßte in der Abfahrt sogar über fünf Sekunden auf die Führenden ein, dennoch sicherte er sich nach nur zwei Saisonbewerben die kleine Kristallkugel für die Kombinationswertung. „Es ist, wie es ist. Mehr Rennen würden wohl Sinn machen. Aber wenn die FIS das so beschließt, muss ich mitmachen“, meinte der Franzose. (joe)



kombination wengen

1. Niels Hintermann (SUI) 2:26,58 Min.
2. Maxence Muzaton (FRA) +0,26 Sek.
3. Frederic Berthold (AUT) +0,35.

Weiters: 4. Valentin Giraud Moine (FRA) +0,38 5. Nils Mani (SUI) +0,51 6. Romed Baumann (AUT) +0,65

Kombination (Endstand nach 2 Rennen): 1. Alexis Pinturault (FRA) 111 2. Hintermann 100 3. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 92.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.01.2017)

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