Inflation in Österreich auf 1,4 Prozent gestiegen

APA/dpa/Julian Stratenschulte
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Die Inflationsrate ist im Dezember auf 1,4 Prozent gestiegen und erreichte damit den höchsten Wert seit November 2014. Auch in Deutschland zieht die Inflation an.

Die Inflationsrate für Dezember 2016 belief sich nach Berechnungen von Statistik Austria auf 1,4 Prozent (November 1,3 Prozent) und erreichte damit den höchsten Wert seit November 2014 (1,7 Prozent). Ausschlaggebend dafür war, dass neben den Bewirtungsdienstleistungen als bedeutendstem Preistreiber die Mineralölprodukte (Treibstoffe und Heizöl) wieder deutlich an Dynamik gewannen: Insbesondere wegen der deutlich niedrigeren Erdölpreise im Dezember 2015 ergaben sich nun im Dezember 2016 deutliche positive Veränderungsraten. Darüber hinaus wiesen die Mieten nach wie vor einen preistreibenden Effekt auf.

Die größte Preisdynamik von durchschnittlich  plus 2,0 Prozent zeigte sich in der Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie": Wohnungsmieten verteuerten sich um 4,3 Prozent, die Instandhaltung von Wohnungen um durchschnittlich 1,2 Prozent. Die Heizölpreise, die im November noch um 2,4 Prozent gesunken waren, stiegen im Dezember um 15,3 Prozent an und beeinflussten die Preisentwicklung der gesamten Haushaltsenergie merklich.

Die Preise im Bereich "Restaurants und Hotels" stiegen durchschnittlich um 3,0 Prozent. Dazu trugen überwiegend teurere Bewirtungsdienstleistungen bei. Beherbergungsdienstleistungen kosteten um 3,2 Prozent mehr.

0,9 Prozent im Jahresschnitt

Die durchschnittliche Inflationsrate im Jahr 2016 belief sich nach Berechnungen von Statistik Austria – wie im Jahr 2015 – auf 0,9 Prozent. Sie lag damit deutlich unter den Werten der Jahre 2014 (1,7 Prozent) und 2013 (2,0 Prozent). In diesem Jahrtausend wies nur das Jahr 2009 (0,5 Prozent) einen niedrigeren Wert auf. Im Jahresverlauf nahm die Inflation von 1,2 Prozent im Jänner bis auf 0,5 Prozent im April (Jahrestiefststand) ab, verblieb dann bis August bei 0,6 Prozent, um dann stetig bis Dezember auf 1,4 Prozent (Jahreshöchststand) anzusteigen. Wie bereits im Vorjahr, wiesen auch 2016 Bewirtungsdienstleistungen, gefolgt von den Mieten, den größten Preisauftrieb auf. Mineralölprodukte (Treibstoffe und Heizöl) verbilligten sich im Gegensatz dazu besonders stark, vor allem in den beiden ersten Quartalen. Im Jahr 2015 waren die Preise der Mineralölprodukte allerdings noch viel stärker zurückgegangen.

1,7 Prozent in Deutschland

Die Inflation hat sich auch in Deutschland zurückgemeldet. Waren und Dienstleistungen kosteten im Dezember im Schnitt 1,7 Prozent mehr als vor einem Jahr, gab das Statistische Bundesamt am Mittwoch bekannt und bestätigte damit eine frühere Schätzung. Das ist die höchste Teuerungsrate seit rund dreieinhalb Jahren. Im November lag sie mit 0,8 Prozent nicht einmal halb so hoch.

Im Gesamtjahr 2016 blieb der Preisdruck allerdings gedämpft: Im Schnitt stiegen die Verbraucherpreise um 0,5 Prozent, nach 0,3 Prozent 2015.

Grund für den Sprung im Dezember ist teurere Energie. Sie kostete durchschnittlich 2,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. "In den ersten elf Monaten 2016 hatte es ausschließlich Preisrückgänge gegenüber dem Vorjahresmonat gegeben", erklärten die Statistiker dazu. Das Ölkartell OPEC und andere Förderländer hatten sich auf Produktionskürzungen geeinigt, um den Preis für den Rohstoff hochzutreiben.

Für die Europäische Zentralbank (EZB) ist der Anstieg der Inflationsrate eine gute Nachricht. Sie strebt im Währungsraum stabile Preise an und sieht dies nur bei einer Teuerung von knapp zwei Prozent gewährleistet. Die deutsche Bundesregierung und die Wirtschaftsweisen erwarten für dieses Jahr eine durchschnittliche Inflationsrate von 1,6 Prozent in Deutschland. Es wäre der höchste Wert seit 2012

(APA)

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