Trump diskutiert seine Mauerpläne Ende Jänner mit Mexikos Präsident

Migranten abschieben, Strafzölle und eine Mauer entlang der Grenze: Trump will eine Zeitenwende im Umgang mit dem Nachbarland Mexiko.

Im Streit um den geplanten Bau einer Grenzmauer kommt es am 31. Jänner zu einem Treffen von US-Präsident Donald Trump und Mexikos Präsidenten Enrique Pena Nieto in Washington. Das teilte der Sprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, mit. Zuvor hatten beide Präsidenten am Samstag miteinander telefoniert. Pena Nieto habe Trump einen "offenen Dialog" angeboten, teilte sein Präsidentenpalast mit.

Es sei von Interesse, an einer Agenda zu arbeiten, die beiden Ländern nutze, aber auch die Souveränität beider Nationen achte. Trump will das Freihandelsabkommen NAFTA neu verhandeln oder aufkündigen, Millionen Migranten ohne legale Papiere abschieben und entlang der gesamten, 3.200 Kilometer langen Grenze zu Mexiko eine hohe Mauer bauen lassen. Die Kosten dafür soll das Nachbarland tragen.

Am Mittwoch und Donnerstag sollen bereits Mexikos Außenminister Luis Videgaray Caso und Wirtschaftsminister Ildefonso Guajardo Villarreal in Washington Gespräche mit der neuen US-Administration führen. "Das Ziel dieser Arbeitsgespräche ist es, einen Rahmen für Abkommen und Gewissheit in diversen Bereichen zu schaffen, inklusive Handel, Migration und Sicherheit", teilte der Präsidentenpalast mit.

Trump hatte Mexikaner im US-Wahlkampf als Vergewaltiger und Drogenhändler verunglimpft. Mit der Mauer will er die illegale Einwanderung stoppen. In den USA leben rund elf Millionen Mexikaner, rund die Hälfte von ihnen ohne Aufenthaltsberechtigung. Ihre Überweisungen sind ein wichtiger Devisenbringer für Mexiko. Im Wahlkampf hatten sich Pena Nieto und Trump bereits in Mexiko-Stadt getroffen, aber der Amerikaner ließ von seinen Plänen nicht ab.

Nach der Amtseinführung war es in Mexiko-Stadt zu Protesten gegen den neuen US-Präsidenten gekommen. "Donald Trump - Hass-Säer" und "Mexiko ist mehr als Trump" war auf Transparenten zu lesen. "Wir weisen den rassistischen Diskurs des Herrn Trump zurück", sagte ein Redner. Am Rande zündeten Demonstranten US-Flaggen und eine Trump-Puppe an.

(Schluss) mhh

(APA/dpa)

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