Der mazedonische Premier, Nikola Gruevski, soll bis spätestens Sonntag eine neue Regierung präsentieren.
Skopje. Inmitten der Bemühungen um die Bildung einer neuen Regierung sieht sich der designierte mazedonische Ministerpräsident Nikola Gruevski mit unangenehmen Ermittlungen über seinen Dienstwagen konfrontiert – einen Mercedes, der knapp 600.000 Euro gekostet haben soll. Eigentlich sind die Erhebungen nicht direkt gegen Gruevski, sondern gegen zwei Regierungsfunktionäre gerichtet, die 2013 für den Kauf seines Dienstwagens zuständig waren. Laut Sonderstaatsanwaltschaft machten sie sich des Amtsmissbrauchs schuldig, um die Wünsche Gruevskis zu erfüllen.
Einige Details über die Anschaffung des Autos sind der Öffentlichkeit seit Mai 2015 bekannt, als die oppositionellen Sozialdemokraten mitgeschnittene Telefongespräche zwischen Gruevski und dessen Innenministerin Gordana Jankulovska veröffentlicht hatten. Gruevski und Jankulovska berieten darüber, wie die teure Wagenanschaffung bis zum Termin der Lokalwahl im März 2013 geheim zu halten wäre.
Gruevski soll dem Parlament bis Sonntag seine neue Regierung präsentieren. Bisher haben die Verhandlungen mit dem potenziellen Partner, der albanischen Demokratischen Union für Integration (DUI), noch gar nicht begonnen. (APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.01.2017)