Nur Kristoffersen überstrahlt die Hirscher-Show

ALPINE SKIING - FIS WC Schladming
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20. Night-Race in Schladming: Henrik Kristoffersen gewann mit neun Hundertsel Vorsprung auf Marcel Hirscher die Jubiläumsauflage. Manuel Feller fuhr als Sechster zum Ticket im WM-Slalom.

Schladming. Für viele ist es die „Super Bowl“ der Slalomfahrer, allerdings hinken solche Vergleiche. Auch aus Ehrfurcht dem Ganslernhang gegenüber ist es nicht sinnvoll, Schladmings Nachtslalom mit anderen Rennen zu vergleichen. Doch die Planai ist unbestritten etwas Besonderes, ein Prestigeevent, dessen 20. Auflage vor 45.000 Zuschauern der Norweger Henrik Kristoffersen hauchdünn, aber dennoch souverän vor Lokalmatador Marcel Hirscher gewann.

Es ist der dritte Schladming-Hit des Norwegers nach 2014 und 2016, mit dem fünften Saisonsieg hat er auch das Aus von Kitzbühel getilgt. Dem Salzburger fehlten nur 0,09 Sekunden auf den siegreichen Norweger, Dritter wurde der Russe Alexander Choroschilow (+0,63 Sek.). Dem Tiroler Manuel Feller (1,86) gelang mit Platz 6 die lang ersehnte Befreiung. Kristoffersen, lange in Ramsau zuhause, sagte: „Es war wirklich eng, ich hatte auch nicht die richtige Spur gefunden. Unten war ich super, endlich im Rhythmus. Super.“

Kristoffersen, eine Slalom-Großmacht

14 Slalomsiege als 22-Jähriger, es war eine weitere Selbstbestätigung über 582 Meter Streckenlänge, 218 Meter Höhendifferenz oder einer schier extremen, maximalen Hangneigung von 52 Prozent. Und der genial-offensiv fahrende Slalomfahrer freute sich nicht nur über 100 Weltcuppunkte, sondern auch einen Siegerscheck über 63.382 Euro. Der 22-jährige aus Lørenskog bei Oslo gilt damit auch unbestritten als Topfavorit für den WM-Slalom in St. Moritz (19. Februar). Startet er einen Slalom als Führender nach dem ersten Durchgang, hat er das Rennen auch stets gewonnen. Allein diese Serie spricht Bände.

Auch Hirscher musste den Hut ziehen, dass ihm die Brille kurz vor dem Start angelaufen war, ließ er erst gar nicht als Ausrede gelten. „Henrik spielt sich, er ist gefahren wie ein wilder Hund. Für die Zuschauer ist es super. Irgendwann kommen die Hundertstel zurück auf meine Seite.“

Und die ÖSV-Herren? Drei Startplätze gibt es bei der WM, empfohlen haben sich nur Hirscher, Manuel Feller (6., +1,86 Sek.; „Ich habe mir ein Herz genommen, ein sehr guter Lauf!“), Marco Schwarz (18., „WM? Keine Ahnung, die Trainer entscheiden!“) und Michael Matt (19., 3,24 Sek.).

Endstand Schladming 2017

1. Henrik Kristoffersen (NOR) 1:39,83 (50,84/48,99)

2. Marcel Hirscher (AUT) 1:39,92 +0,09 (51,36/48,56)

3. Alexander Choroschilow (RUS) 1:40,46 +0,63 (51,90/48,56)

Weiters, 4. Lizeroux (FRA) 1,53 5. Gross (ITA) 1,54 6. Feller (AUT) 1,86 7. Yuasa (JPN) 1,98 8. Pinturault (FRA) 2,03 9. Hargin (SWE) 2,06 10. Ryding (GBR) 2,25

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