Lage am größten Staudamm der USA bleibt angespannt

Eine zerstörte Straße auf dem Oroville-Damm.
Eine zerstörte Straße auf dem Oroville-Damm.APA/AFP/JOSH EDELSON
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Derzeit scheint die Situation unter Kontrolle, doch für diese Woche sind neue Gewitter angekündigt. Auch ein Gefängnis musste evakuiert werden.

Die Lage in den von einer Überschwemmung bedrohten Gebieten am Oroville-Staudamm im Norden des US-Bundesstaats Kalifornien ist weiter angespannt. Die Evakuierungsmaßnahmen für fast 200.000 Menschen blieben zunächst in Kraft, sagte der zuständige Sheriff, Kory Honea, bei einer Pressekonferenz am Montag. Geräumt werden musste auch ein Gefängnis im County Butte, 578 Häftlinge wurden an sichere Orte verlegt.

Der Überlaufkanal des größten Staudamms der USA halte derzeit, auch wenn die "Infrastruktur beschädigt" sei, sagte Honea. Sorge bereitete den Behörden derweil, dass für die zweite Wochenhälfte erneut Regenschauer vorhergesagt wurden. Für Donnerstag, Freitag und Samstag seien neue Gewitter angekündigt, "aber sie scheinen schwächer als die der vergangenen Tage" auszufallen, sagte Bill Croyle, amtierender Leiter der Wasserbehörde des Bundesstaates. Auch Anfang kommender Woche sollte es demnach regnen.

Nach wochenlangen schweren Regenfällen ist das Reservoir des 235 Meter hohen Staudamms etwa 120 Kilometer nördlich der kalifornischen Hauptstadt Sacramento randvoll. Der hohe Damm selbst war nicht gefährdet, doch ein durch Erosion beschädigter Abflusskanal, der nur im Notfall genutzt wird, war vom Kollaps bedroht. Beim Einbruch des Seitenkanals könnte eine Flutwelle weite Teile der Region rund um den See treffen. Der Damm selbst droht nach Behördenangaben nicht zu brechen, doch bereitet der beschädigte Überlaufkanal Sorge. Sollte der Entlastungskanal brechen, würden die Wassermassen aus dem See von Oroville stürzen, warnten die Behörden.

Jahrelang hatte die Menschen den Westküstenstaat eine Dürre, in denen Wasser rationiert werden musste, geplagt, nun kommt es vielerorts zu Überschwemmungen, Flüsse treten über die Ufer, Straßen und Dämme werden beschädigt. 2014 war sogar ein Dürre-Notstand ausgerufen worden.

(APA/AFP)

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