Wer wird Star der WM in Lahti? Northug, Björgen, Frenzel oder vielleicht doch Stefan Kraft?
Lahti. Petter Northug, mit 13 Goldmedaillen ist Norwegens Langläufer der erfolgreichste WM-Starter, schwächelt vor den Titelkämpfen in Lahti. Sein Pendant bei den Damen, die 14-fache Langlauf-Weltmeisterin Marit Björgen, zählt hingegen ab Donnerstag zu den absoluten Favoritinnen. Gute Chancen auf Medaillen haben auch Deutschlands Kombinierer Johannes Rydzek (acht Saisonsiege) und Eric Frenzel (7) – und Österreichs Skispringer Stefan Kraft (4).
Björgen hat 2001 in Lahti ihre erste WM absolviert, nun kehrt sie mit 36 Jahren als sechsfache Olympiasiegerin zurück. Die Norwegerin aus Trondheim war Ende 2015 Mutter geworden, nach der Babypause wirkt sie überlegener denn je. Sie sagt: „Wenn ich nur eine Goldmedaille gewinne, wäre ich schon sehr glücklich.“
Bei den Skispringern scheint der Kreis der Sieganwärter größer zu sein. Ein Sextett, dem nach sieben Podestplätzen in Serie auch Kraft angehört, scheint in Topform: Doppelolympiasieger und Weltmeister 2013 Kamil Stoch, Daniel-Andre Tande (NOR), Andreas Wellinger (GER), Maciej Kot (POL) und Peter Prevc (SLO).
Bei den Damen führt der Weg zum Titel über die neunfache Saisonsiegerin Sara Takanashi. Die Japanerin hat 53 Weltcupbewerbe gewonnen, aber noch nie bei einem Großereignis triumphiert.
Kraft: „Weiß, dass es mir taugt“
Im ÖSV-Aufgebot für die WM befinden sich nur zwei Saisonsieger: Kraft und Michael Hayböck. Neun Aktive haben insgesamt 29 Einzel-Podestplätze erreicht, Kraft ragt mit 13 Podestplätzen (4-3-6) heraus. Der 23-Jährige wirkte guter Dinge: „Ich weiß, dass es mir taugt, wenn es um die Wurscht geht. Ich kann mit Druck umgehen.“
Mit der Salpausselkä-Schanze Lahti verbindet der Ex-Tourneesieger gute Erinnerungen: „Ich mag sie gern, auch wenn ich mir letztes Jahr schwerer getan habe. Da habe ich wirklich jeden Sprung versaut.“ 2001 gewann Österreich Gold im Team-Bewerb von der Normalschanze. Mit dabei: Stefan Horngacher, der nun als Trainer der Polen zurückkehrt. (fin)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.02.2017)