Inflation springt im Jänner auf zwei Prozent

APA/BARBARA GINDL
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Die Inflation hat zu Jahresbeginn deutlich angezogen. Im Jänner legte sie im Vergleich zum Vorjahr um 2,0 Prozent zu und erreichte damit den höchsten Wert seit Juli 2013.

Die Inflationsrate für Jänner 2017 belief sich nach Berechnungen von Statistik Austria auf zwei Prozent (Dezember 1,4 Prozent) und wies damit den höchsten Wert seit Juli 2013 auf. Hauptverantwortlich für diesen signifikanten Anstieg waren deutlich höhere Preise bei Treibstoffen im Jahresvergleich.

Die stärkste Preisdynamik im Jahresabstand wies mit durchschnittlich 4,2 Prozent die Ausgabengruppe "Verkehr" auf: Die Preissteigerung bei Treibstoffen insgesamt lag im Jänner bei 14,3 Prozent; im Dezember 2016 hatten sich die Treibstoffe noch um 3,9 Prozent  verteuert. Ohne teurere Treibstoffe hätte die Inflation 1,5 Prozent betragen. Reparaturen privater Verkehrsmittel verteuerten sich im Jänner um 3,7 Prozent.

Handy und Internet billiger

Bei "Wohnung, Wasser, Energie" stiegen die Preise durchschnittlich um 1,7 Prozent. Wohnungsmieten erhöhten sich um 4,3 Prozent, die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich durchschnittlich um 1,4 Prozent. Die im Jahresvergleich drastisch gestiegenen Heizölpreise (32,7 Prozent; Dezember 2016: 15,3 Prozent) wurden durch fallende Preise anderer Energieträger nahezu kompensiert, sodass die Preisentwicklung der gesamten Haushaltsenergie auf durchschnittlich 0,6 Prozent zu liegen kam.

Nahrungsmittel wurden um 1,8 Prozent teurer (Fleisch 1,7 Prozent, Gemüse 2,3 Prozent, Milch, 0,4 Prozent). Die Preise für "Bekleidung und Schuhe" erhöhten sich um durchschnittlich 1,8 Prozent.

Für eine Preissteigerung von durchschnittlich 3,0 Prozent im Bereich "Restaurants und Hotels"  erwiesen sich die um insgesamt 2,8  Prozent teureren Bewirtungsdienstleistungen  als ausschlaggebend. Beherbergungsdienstleistungen kosteten um 3,6 Prozent mehr.

Der tägliche Einkauf wurde gar um 2,3 Prozent teurer. Billiger geworden sind im Vergleich zum Jänner 2016 Handy und Internet. Ebenfalls dämpfend haben sich die Strom- und Gaspreise sowie die Arztkosten ausgewirkt.

Die Teuerung liegt mit 2 Prozent deutlich über den Kollektivvertragsabschlüssen seit der Herbstlohnrunde des Vorjahres, die fast alle bei einem Plus zwischen 1,3 und 1,5 Prozent lagen. Dies hat historische Gründe - traditionell wird für das Feilschen über die Lohn- und Gehaltszuwächse die Inflationsrate der vergangenen 12 Monate herangezogen - und im Vorjahr lag diese bei 0,9 Prozent.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) lag für den Jänner bei 101,8. Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im Jänner bei 101,91. Die harmonisierte Inflationsrate betrug plus 2,1 Prozent.

Teuerung in EU 1,7 Prozent

Die jährliche Inflationsrate in der EU ist im Jänner auf 1,7 Prozent gestiegen. Die Teuerungsrate erhöhte sich in der Eurozone auf 1,8 Prozent. Die höchste Steigerung wies Belgien mit 3,1 Prozent auf, am niedrigsten war sie in Irland mit einem Plus von 0,2 Prozent. Österreichs Inflationsrate lag laut Eurostat-Daten vom Mittwoch mit 2,1 Prozent an neunter Stelle unter den 28 EU-Staaten.

Erstmals seit Monaten gab es in allen EU-Ländern einen Anstieg der Inflation. Im August 2016 wiesen noch elf Staaten eine negative Rate auf, also Verbilligungen statt Verteuerungen. Im Dezember des Vorjahres waren es noch drei Länder, die ein Minus registrierten.

Der stärkste Aufwärtsimpuls für die Teuerung kam von den Bereichen Treibstoffe für Verkehrsmittel (+0,5 Prozentpunkte) und flüssige Brennstoffe und Gemüse (je +0,14 Prozentpunkte), während Telekommunikation (-0,09 Prozentpunkte), Gas (-0,08 Prozentpunkte) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (-0,05 Prozentpunkte) am stärksten senkend wirkten.

(APA)

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