Bericht: Erdogan plant Wahlkampf-Auftritt in Deutschland

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Der türkische Präsident kommt im März nach Nordrhein-Westfalen, berichtet "Bild". Dort will er für das Präsidialsystem werben, das Erdogan mehr Macht geben würde.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will im März vor Deutschtürken für die umstrittene Verfassungsänderung werben. Das berichtet die "Bild"-Zeitung. Erdogan werde demnach in Nordrhein-Westfalen auftreten.

„Der Präsident wird zum jetzigen Stand einen offiziellen Besuch im März in Straßburg machen. Danach wird er auf einer Veranstaltung in NRW, deren genauerer Ort noch nicht feststeht, für das Präsidialsystem werben", zitiert "Bild" einen hochrangigen Diplomaten. Ein Sprecher des türkischen Botschafters in Deutschland konnte das zunächst nicht bestätigen.

Über einen Wahlkampf-Auftritt Erdogans war schon länger spekuliert worden. Erst am Samstag hatte der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim vor Tausenden Menschen im deutschen Oberhausen für eine Verfassungsreform geworben. Am 16. April soll in einem Referendum darüber abgestimmt werden. In Deutschland leben 1,4 Millionen der 2,9 Millionen wahlberechtigten Auslandstürken.

Schon Ylidirim hatte am Wochenende einen möglichen Besuch Erdogans angedeutet: "Unser Staatspräsident beabsichtigt ebenfalls, zu den türkischen Bürgern in Europa zu sprechen", sagt er. In welcher Stadt sei noch nicht klar: "Aber es laufen Vorbereitungen."

"Innertürkische Konflikte" in Deutschland

Schon der Auftritt des Ministerpräsidenten sorgte für heftige Irritationen: "Wer bei uns Meinungsfreiheit beansprucht, sollte auch selbst Rechtsstaat und Pressefreiheit gewährleisten", sagte Justizminister Heiko Maas. Und die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Julia Klöckner meinte: "Solche antidemokratischen und autoritären Werbeveranstaltungen haben auf deutschem Boden nichts verloren, zumal damit auch innertürkische Konflikte in unser Land getragen werden."

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(red.)

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