Chrysler: Retter Fiat als Totengräber der US-Kultmodelle

Dodge Viper
Dodge Viper(c) EPA (Giorgio Benvenuti)
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Fiat-Chef Marchionne streicht die Modellpalette von Chrysler, Jeep und Dodge radikal zusammen. Er will stattdessen mit italienischen Autos punkten. Es werden aber auch Zweifel an der Sinnhaftigkeit laut.

Fiat-Chef Sergio Marchionne leitet eine Revolution bei dem übernommenen US-Autobauer Chrysler ein. Das Motto: Italienisch statt amerikanisch (Siehe Bildergalerie: Das Sterben der US-Kultmodelle). So wird nach einem Bericht des "Wall Street Journal" noch 2011 der Fiat 500 in den USA auf den Markt kommen. Im Jahr darauf sollen diverse Alfa Romeo-Modelle folgen. Im Gegenzug verschwinden zahlreiche US-Modelle - darunter der Kult-Sportwagen Dodge Viper.

Der Tod der US-Automodelle

Vier Monate nach der Rettung vor der Pleite entpuppt sich Retter Fiat für den US-Autobauer Chrysler somit als Modelle-Tod. So werden neben dem Dodge Viper auch der Geländewagen Nitro und das Mittelklasse-Modell Avenger verschwinden. Das gleiche Schicksal blüht dem Chrysler PT Cruiser und den Jeep-Geländewagen Commander, Compass und Patriot, so die Informationen der Zeitung. Somit blieben nur mehr die Jeep-Modelle Wrangler, Cherokee und Liberty übrig.

Ziel ist es laut "Handelsblatt" weiter die Kunden aus der unteren Mittelschicht zu bedienen, gleichzeitig aber auch den etwas anspruchsvolleren US-Autofahrern die europäischen Modelle schmackhaft zu machen.

Zweifel an der neuen Modell-Politik

Ein gravierender Einschnitt in die Modell-Politik bei Chrysler ist dringend erforderlich, wie auch aktuelle Zahlen belegen. So ist der US-Marktanteil von Chrysler im September im Vergleich zum Vorjahr von 11,0 auf 8,3 Prozent gefallen.

An den geplanten Schritten gibt es aber auch Zweifel. So bringt eine Wiedereinführung der Marke Alfa Romeo auf dem US-Markt zahlreiche Herausforderungen mit sich. Alfa Romeo wurde Mitte der 1990er Jahre vom US-Markt genommen. "Ich weiß nicht, wie es Chrysler helfen soll, Alfa Romeo ins Spiel zu bringen", bringt es Adam Lee von Lee Auto Malls auf den Punkt. "Ich bin nicht davon überzeugt, dass die Leute in den USA Alfa Romeo ins Herz schließen werden", so Lee.

(phu)

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