Pizzicato

GER – AUT 0:3

Jahrzehntelang blickten sie neidvoll über die Grenze, Journalisten, Politiker, Bürger: Alles sei besser in Deutschland, vor allem die Politiker, hieß es. Doch mittlerweile hat sich das Blatt gewendet.

Am abgelaufenen Aschermittwoch mussten sich die deutschen Parteien sogar Schützenhilfe aus Österreich holen.

Innenminister Wolfgang Sobotka war bei der CSU. Und er brachte das mit, was seine bayrischen Gesinnungsfreunde gerne hätten: eine Obergrenze. Bei der AfD zündete FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ein Pointen- und Kalauer-Feuerwerk, dass die diesbezüglich noch unerfahrenen AfD-Kader nur so schauten. Und Christian Kern, der bei der SPD auftrat, ist bereits das, was Martin Schulz gerne wäre: Kanzler.

Da ist Österreich den Deutschen also drei Schritte voraus. Und man fragt sich: Wo wird das enden? Nicht auszudenken, wenn ein Österreicher, sagen wir, einen deutschen Fußballklub kauft und diesen mit einem österreichischen Trainer zum Meistertitel führt. Und selbst wenn er nur Vizemeister wird, der österreichische Trainer – vor ihm liegt nur ein Italiener.

Heute ist dann der österreichische Bundespräsident in Berlin. Im Gegensatz zu ihm sind seine deutschen grünen Parteifreunde noch weit vom Amt des Staatsoberhaupts entfernt. 0:4. (oli)

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

(Print-Ausgabe, 03.03.2017)

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