Weniger Umsatz für Andritz

Andritz-Chef Wolfgang Leitner will eine Erhöhung der Dividende vorschlagen.
Andritz-Chef Wolfgang Leitner will eine Erhöhung der Dividende vorschlagen.(c) APA/HERBERT NEUBAUER
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Andritz steigerte den Gewinn, erhielt aber weniger Aufträge: Wegen der niedrigen Strompreise werden weniger Kraftwerke gebaut.

Wien. Der steirische Technologiekonzern Andritz musste nach dem Rekordjahr 2015 im Vorjahr einen Umsatzrückgang hinnehmen. Die Erlöse des Anlagenbauers sanken um 5,3 Prozent auf 6,039 Mrd. Euro. Auch Auftragseingang (5,569 Mrd. Euro) und Auftragsbestand (6,789 Mrd. Euro) lagen um sieben Prozent unter dem Vorjahr.

Umsatzrückgänge gab es in allen vier Bereichen (Hydro, Pulp & Paper, Metals, Separation). Bei Pulp & Paper und Hydro gingen auch weniger neue Aufträge ein. Die Nachfrage nach Wasserkraftwerken sei derzeit wegen der niedrigen Strompreise und der Unsicherheit bezüglich der künftigen Preisentwicklung gering, erklärte Konzernchef Wolfgang Leitner. Zudem gebe es in Brasilien deutlich weniger Investitionen.

Dividende wird erhöht

In Deutschland hielten die Unsicherheiten wegen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes potenzielle Kunden vom Kraftwerksbau ab. Mittel- und langfristig sieht Leitner aber gute Aussichten im Bereich Hydro. Denn der Bedarf nach neuen Kraftwerken sei vorhanden. So sei in Deutschland kürzlich nur knapp ein großflächiger Stromausfall verhindert worden.

Immerhin konnte Andritz das Ergebnis und damit auch die Rentabilität steigern. Das Ebita (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) stieg um drei Prozent auf 442 Mio. Euro, die Ebita-Marge kletterte von 6,7 auf 7,3 Prozent. Auch das Konzernergebnis erhöhte sich leicht auf 274,6 Mio. Euro. Die Aktionäre dürfen sich auf eine höhere Dividende freuen: Pro Aktie sollen sie 1,5 Euro bekommen, vor einem Jahr waren es 1,35 Euro. Dafür werden 56 Prozent des Gewinns ausgeschüttet.

Für das laufende Jahr erwartet Leitner einen zumindest gleichbleibenden Umsatz und eine gleich hohe Rentabilität. Die Anleger reagierten dennoch wenig begeistert. Mit Abschlägen von zeitweise mehr als zwei Prozent war die Andritz-Aktie am Freitag einer der schwächsten Werte im ATX. Langfristig betrachtet ist das Papier aber eine der erfolgreichsten Aktien im Wiener Leitindex. Nur vier von 20 Titeln konnten ihren Wert auf Zehnjahressicht mehr als verdoppeln. Dazu zählen neben Andritz Lenzing, Do & Co und Schoeller-Bleckmann.

Die Analysten sehen für das Papier weiterhin eine eher rosige Zukunft. Bloomberg-Daten zufolge raten zehn zum Kauf und sechs zum „Halten“, niemand legt den Verkauf der Aktie nahe. (b. l.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.03.2017)

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