Das Elternpaar, der 21 Jahre alte Sohn und die 18-jährige Tochter sind seit Februar verschwunden. Im Haus der Familie wurden zahlreiche Blutspuren entdeckt.
Nach dem mysteriösen Verschwinden einer vierköpfigen Familie in Frankreich sind zwei Verwandte in Gewahrsam genommen worden. Wie aus Ermittlerkreisen verlautete, befanden sich die Schwester und der Schwager des vermissten Familienvaters am Sonntag in Polizeigewahrsam. Die Polizei hatte die beiden bereits zu Beginn der Ermittlungen vernommen. Das Paar wurde in der bretonischen Stadt Brest festgehalten, aus deren Nähe die vermisste Familie Troadec stammt und in deren Umgebung Gegenstände aus ihrem Besitz gefunden worden waren.
Der Fall beschäftigt Frankreich seit Wochen. Das Elternpaar, der 21 Jahre alte Sohn und die 18-jährige Tochter sind seit Mitte Februar verschwunden. Im Haus der Familie im westfranzösischen Orvault nahe Nantes wurden ein blutverschmiertes Handy und zahlreiche weitere Blutspuren entdeckt. Das Blut konnte den Eltern und dem Sohn zugeordnet werden, nicht aber der Tochter.
Am Mittwoch fand eine Joggerin in der rund 270 Kilometer vom Haus der Familie entfernten bretonischen Gemeinde Dirinon eine Hose mit der Krankenkassenkarte der Tochter, in der Gegend wurden später auch eine Kreditkarte und ein Schulbuch gefunden, das dem Vater gehört, außerdem ein Bettleintuch. Das Auto des Sohns wurde in der Hafenstadt Saint-Nazaire bei Nantes entdeckt. Der Sohn soll in der Vergangenheit unter psychischen Problemen gelitten haben, gleiches gilt für den Familienvater. Laut dem Staatsanwalt von Nantes, Pierre Sennes, deutet die Verstreuung der Gegenstände auf eine "morbide Schnitzeljagd" hin.
(APA/AFP)