Sicherer Hafen mit Vorbehalt

US-Notenbankchefin Janet Yellen könnte heuer bis zu dreimal die Zinsen anheben. So etwas drückt tendenziell die Kurse von Staatsanleihen.
US-Notenbankchefin Janet Yellen könnte heuer bis zu dreimal die Zinsen anheben. So etwas drückt tendenziell die Kurse von Staatsanleihen.(c) JOSHUA ROBERTS
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Anleihen von Industrienationen. Nach wie vor gibt es gute Gründe, Staatsanleihen der Industrieländer mit Topbonität zu kaufen. Doch sind die Renditeaussichten überschaubar.

Wien. „Man kann es drehen und wenden, wie man will, die Ertragserwartungen sind bei Staatsanleihen hoher Qualität der Industrienationen derzeit äußerst gering“, bringt Andreas Riegler, Head of Fixed Income bei der Raiffeisen Kapitalgesellschaft, die aktuelle Realität für Anleiheinvestoren auf den Punkt. Tatsächlich schaut die Renditelandschaft in den entwickelten Märkten alles andere als vielversprechend aus: Japanische Staatsanleihen rentieren mit null Prozent, deutsche Bundesanleihen mit durchschnittlich minus 0,1 Prozent. In der Eurozone liegt der Durchschnitt unter einem Prozent. Nachsatz Riegler: „Das ist zu wenig, um auf längere Sicht die Inflation abzugelten.“

Nach dem guten Vorjahr ist die Ausgangslage für die Assetklasse sicherlich schlechter geworden. „Das Abwärtsrisiko ist angestiegen“, so Riegler. Obwohl das konjunkturelle Bild 2017 gut aussehe, müssten etwa – aufgrund der bevorstehenden Wahlen in Europa – Überwerfungen politischer Natur berücksichtigt werden. Extreme Ausgänge, wie etwa ein möglicher Sieg Marine Le Pens bei den französischen Präsidentschaftswahlen, würden Anleiheninvestoren nämlich überhaupt nicht schätzen. Bei der Raiffeisen KAG glaubt man zudem, dass die Märkte das Inflationsthema noch nicht eingepreist haben.

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