Griechische Extremisten bekennen sich zu Sprengstoffpaket an Schäuble

Deutschlands Finanzminister Schäuble
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Die für Paketbomben bekannte Gruppe "Verschwörung der Feuerzellen" kündigte in ihrer Internet-Erklärung weitere Aktionen an.

Das Bekennerschreiben kam über das Internet. "Wir sind immer noch zornig. Wir haben das Paket an Deutschlands Finanzminister als Teil des zweiten Akts des Nemesis-Plans geschickt", hieß es in der Erklärung der Gruppe "Verschwörung der Feuerzellen". Damit bekannte sich die griechische Extremistengruppe dazu, ein Sprengstoffpaket an das deutsche Finanzministerium geschickt zu haben.

"Nichts ist vorüber, alles geht weiter." Was der Nemesis-Plan bedeutet, wurde nicht mitgeteilt. Nemesis ist in der griechischen Mythologie der Name der Rachegöttin. Die Polizei geht davon aus, dass das Bekennerschreiben authentisch ist. Finanzminister Wolfgang Schäuble ist in Griechenland sehr unbeliebt. Er gilt als Hardliner bei den Sparforderungen der internationalen Gläubiger des Landes.

Im Finanzministerium war am Mittwoch ein Paket mit Sprengstoff abgefangen worden. Das enthaltene Gemisch "wäre geeignet gewesen, erhebliche Verletzungen beim Öffnen des Pakets zu verursachen", teilte die Polizei mit. Ein sogenanntes Blitzknallgemisch werde häufig bei der Herstellung von Pyrotechnik eingesetzt.

Die Gruppe ist bekannt

Die griechische Extremistengruppe hatte sich 2010 zur Absendung einer ganzen Reihe von Paketbomben an ausländische Botschaften in Athen bekannt. Seit Ausbruch der Wirtschaftskrise 2009 wird sie für rund 150 Straftaten verantwortlich gemacht.

Das deutsche Innenministerium forderte die griechischen Behörden auf, den versuchten Sprengstoffanschlag auf das deutsche Finanzministerium aufzuklären. "Wir erwarten von den griechischen Behörden eine schnelle und lückenlose Aufklärung dieses Falls, damit alle Täter ermittelt werden", sagte Innenstaatssekretär Günter Krings (CDU) der "Rheinischen Post". "Die deutschen Behörden werden selbstverständlich ihre Hilfe anbieten."

(APA/Reuters/AFP)

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