CA-Immo stellt sich auf Alleingang ein

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Weil die Fusion mit der Immofinanz auf Eis ist, stärkt sich die CA Immo allein.

Wien. Die Fusion mit der Immofinanz ist vorerst auf Eis gelegt. Zuerst muss die Immofinanz ihr Russland-Portfolio verkaufen, was offenbar nicht einfach ist. Das verschafft der CA Immo genug Zeit, sich weiter zu schmücken – ungeachtet davon, ob der Deal überhaupt zustande kommt.

Denn CA-Immo-Chef Frank Nickel sieht die Synergie-Prognosen skeptisch und zweifelt zudem an strategischen Vorteilen. Spätestens im Mai 2018 sei die Geduld zu Ende, dann müsse ein klarer Fusionsplan stehen, damit die Hauptversammlungen der Unternehmen darüber befinden können. Schließlich sei eine 75-Prozent-Mehrheit erforderlich. Auch wenn der Merger platze, könne man mit einem 26-Prozent-Aktionär Immofinanz leben, betonte Finanzvorstand Hans Volckens,

Die Immofinanz ist an der Börse rund 1,94 Mrd. Euro wert, die CA Immo kommt auf 1,87 Mrd. Euro. Am Mittwoch verlor die Aktie der CA Immo leicht, Immofinanz verbilligte sich um mehr als zwei Prozent.

„Wir müssen uns auch auf ein Stand-alone einstellen“, sagte Nickel. „Um dafür entsprechend gut aufgestellt zu sein, geben wir Vollgas.“ Das ist schon im Vorjahr passiert: Das Unternehmen, das Bürogebäude, Logistik- und Wohnimmobilien in Österreich, Deutschland und Osteuropa besitzt, steigerte das operative Ergebnis aus dem Vermietungsgeschäft (FFO I) – eine bei Immobilienunternehmen maßgebliche Kennzahl auch für die Dividende – um 14 Prozent auf 91,7 Mio. Euro. Der Nettogewinn reduzierte sich indes aufgrund eines geringeren Neubewertungsergebnisses um 17 Prozent auf 183,9 Mio. Euro. Die Dividende wird dennoch von 50 auf 65 Cent je Aktie angehoben.

Nickel will das Portfolio noch stärker auf das Kerngeschäft schärfen. Im Vorjahr wurden dementsprechend Immobilien im Wert von 350 Mio. Euro abgestoßen. Damit habe man das Ziel, Deiinvestments von einer Mrd. Euro zu tätigen, so gut wie erreicht. Gleichzeitig habe man Projekte im Volumen von 840 Mio. Euro in Umsetzung. Dazu gehören 800 Wohnungen in Wien und München. Der FFO I soll heuer mindestens 100 Mio. Euro erreichen. (eid)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.03.2017)

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