EU erwägt Einsatz an Libyens Südgrenze

Das Ziel ist ein besseres Management des Flüchtlingsstroms entlang der zentralen Mittelmeerroute.
Das Ziel ist ein besseres Management des Flüchtlingsstroms entlang der zentralen Mittelmeerroute. APA/EPA
  • Drucken

EU- Polizisten könnten bald libysche Grenzbeamte bei ihrer Arbeit gegen illegale Migration unterstützen.

Im Kampf gegen illegale Migration will die EU jetzt auch helfen, die Südgrenze Libyens zu schützen. Der Europäische Auswärtige Dienst (EAD) und die EU-Kommission prüften, ob und unter welchen Bedingungen eine EU-Polizeimission entsendet werden könnte, berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf hohe EU-Diplomaten. Die Polizisten sollten libysche Grenzbeamte bei ihrer Arbeit unterstützen.

Denkbar sei aber auch, dass einzelne Länder wie Italien im Rahmen bilateraler Hilfen Polizisten und Grenzschützer entsenden, hieß es in Diplomatenkreisen. Die endgültige Entscheidung sei noch nicht gefallen. In jedem Fall wolle die EU der Regierung von Premier Fayez al-Sarraj technische Hilfen wie Drohnen, Hubschrauber und Satellitentelefone zu Aufklärungszwecken anbieten, um Migranten aus den südlichen Nachbarstaaten Niger, Tschad und Sudan die Flucht nach Libyen zu erschweren.

Ziel sei ein besseres Management des Flüchtlingsstroms entlang der zentralen Mittelmeerroute. Der für Migration zuständige EU-Kommissar Dimitris Avramopoulos arbeite indessen an Plänen, wonach künftig Flüchtlinge aus Libyen auf legalem Weg in die Europäische Union umgesiedelt werden sollen.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Retter bergen ertrunkene Migranten.
Weltjournal

146 Tote bei neuem Flüchtlingsdrama vor Libyen befürchtet

Ein Schlauchboot soll wenige Stunden nach Abfahrt vor der libyschen Küste gekentert sein.
Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) (r.) und Frontex-Direktor Klaus Rösler (l.) in Catania.
Europa

Kurz fordert in Sizilien Schließung der Mittelmeerroute

"Obwohl jedes Jahr mehr für Rettungsmaßnahmen ausgegeben wird, steigt nicht nur die Zahl der Menschen, die in Europa ankommen, sondern vor allem auch die Zahl der Menschen, die im Mittelmeer ertrinken", kritisiert Kurz bei einem Besuch im Einsatzzentrum der EU-Grenzschutzagentur Frontex.
Themenbild
Weltjournal

250 Tote bei Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer befürchtet

Zwei gekenterte Schlauchboote wurden vor der libyschen Küste gefunden. Das UN-Flüchtlingshilfswerk befürchtet zahlreiche Tote.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.