Erdogan will Europa weiter mit Nazi-Vergleichen kritisieren

Recp Tayyip Erdogan macht derzeit intensiv Wahlkampf für sein Verfassungsreferendum.
Recp Tayyip Erdogan macht derzeit intensiv Wahlkampf für sein Verfassungsreferendum.APA/AFP/ADEM ALTAN
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Nach dem Verfassungsreferendum will sich der türkische Präsident außerdem mit den Auftrittsverboten türkischer Politiker befassen. "Alles hat seinen Preis".

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will von seiner scharfen Kritik Richtung Europa nicht ablassen. Er werde europäische Staaten weiter als "Nazi-Überbleibsel und Faschisten" bezeichnen, wenn sie ihre Einstellung zur Türkei nicht änderten, sagte der islamisch-konservative Politiker am Dienstag auf einer Wahlkampfveranstaltung in der westtürkischen Stadt Zonguldak.

Konkret kritisierte er, dass Behörden in mehreren Staaten Auftritte türkischer Politiker untersagt haben. "Wenn das Referendum am 16. April vorbei ist, werden wir uns damit befassen. Alles hat seinen Preis."

Erdogan und Politiker seiner AK-Partei werben zurzeit für eine Verfassungsänderung, über die das Volk abstimmen soll und mit der der Präsident deutlich mehr Rechte bekommen soll. Die Regierung argumentiert, dies sei nach dem Putschversuch im vergangenen Jahr nötig, um das Land zu stabilisieren. Kritiker befürchten dagegen einen immer autoritäreren Staat. Erdogan überzieht Staaten wie Deutschland seit Wochen mit Nazi-Vergleichen.

(APA/Reuters)

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