Cyberversicherungen sind vor allem in den USA Thema.
München. Die sich häufenden Hackerangriffe auf Computersysteme lassen laut Allianz die Nachfrage nach Cyberversicherungen steigen. „Ich habe gedacht, dass dieser Markt schneller und aggressiver wachsen wird“, sagt der für das Sachversicherungsgeschäft zuständige Vorstand Axel Theis zu Reuters. „Aber jetzt nimmt das Fahrt auf.“ Im Moment spielt sich das Geschäft mit dem Hoffnungsträger der Branche vor allem in den USA ab.
Der europäische Markt ist bisher klein: Theis beziffert das Prämienvolumen auf rund 200 Mio. Euro. In den nächsten Jahren könne der Markt aber weltweit auf bis zu 40 Mrd. Euro wachsen. Die Münchener Rück erwartet dagegen bis 2020 ein deutlich geringeres Marktvolumen von 8,5 bis zehn Mrd. Euro. Für Swiss Re sind Cyberversicherungen „noch keine große Erfolgsgeschichte“, sagt Europa-Chef Jean-Jacques Henchoz dem „Handelsblatt“.
Für einen Konzern wie die Allianz ist das Cybergeschäft ein Spagat: „Je mehr Kunden wir haben, desto höhere Deckungssummen können wir bieten“, sagt Theis. Bisher sind Absicherungen von mehr als 100 Mio. Euro die Ausnahme. Es falle es wegen der unwägbaren Schadenfälle schwer, die Prämien festzusetzen. (APA/Reuters)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.05.2017)