Flugverkehr

Weitere Ausfälle bei British Airways

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Auch am Sonntag kämpfte die Fluggesellschaft British Airways mit Problemen, die nach einem Ausfall der Computersysteme aufgetreten waren. Indes streikte das Alitalia-Personal.

London. Nach einem Ausfall des IT-Systems und weltweitem Chaos lief der Flugbetrieb bei Großbritanniens größter Fluggesellschaft bis zuletzt nicht einwandfrei. „Wir rechnen heute weiter mit Verspätungen und Flugausfällen“, sagte am Sonntag ein Sprecher des Londoner Flughafens Heathrow.

Die Fluggesellschaft erklärte, es werde einige Folgestörungen geben, da Maschinen und Besatzung nicht an den planmäßigen Flughäfen seien. Die Gesellschaft entschuldigte sich einmal mehr für die „enorme Betriebsstörung“ und die Beeinträchtigung der Kunden.

Wegen der Probleme hatte die Fluglinie am Samstag alle Flüge von den Londoner Flughäfen Heathrow und Gatwick abgesagt. Tausende Kunden der Airline mussten weltweit Verspätungen oder Flugausfälle hinnehmen. Wie schon in der „Presse am Sonntag“ berichtet, herrschten an beiden Flughäfen am Samstag chaotische Zustände. Nach ersten Erkenntnissen könnte ein Problem in der Stromversorgung einen Ausfall der IT-Systeme verursacht haben. Das hatte British-Airways-Chef Alex Cruz Samstagabend erklärt. Hinweise auf einen Cyberangriff gebe es demnach vorerst nicht.

In einer Videobotschaft sagte Cruz am Sonntag, alle für diesen Tag angesetzten Langstreckenflüge von Heathrow aus sollten stattfinden, allerdings könne es Verspätungen geben. Einige Kurzstrecken würden dagegen gestrichen. Über Twitter warnte er Passagiere davor, zu früh an den Flughafen zu kommen: Erst 90 Minuten vor Abflug dürften die Reisenden die überfüllten Abflughallen betreten.

Für das Wochenende hatten viele Briten Reisen geplant, da der Montag in Großbritannien Feiertag („Frühlingsfeiertag“) ist. Die Fluglinie hat indes flexible Umbuchungen oder Rückerstattungen der Ticketpreise versprochen.

In Deutschland berichteten die Flughäfen Frankfurt, Düsseldorf und Hannover von Verspätungen und Flugausfällen. Auch die Airports Belfast, Rom, Málaga und Paris waren betroffen.

Bereits im September 2016 hatte es Probleme mit der IT bei British Airways gegeben. Auch damals kam es an den Flughäfen Heathrow und Gatwick zu langen Wartezeiten.

Chaos auch in Italien

Während eben auch in Italien die Folgen der IT-Panne bei der British Airways zu spüren waren, ist das Personal der Alitalia am Sonntag in den Streik getreten. 200 Flüge wurden gecancelt. Betroffen sind auch die Delegationen und Journalisten, die nach dem G7-Gipfel in Taormina am Sonntag Sizilien verlassen wollten. Dies berichteten italienische Medien.

Von 21 Flügen, die am Sonntagvormittag den Flughafen im sizilianischen Catania hätten verlassen sollen, starteten lediglich zwölf. Alitalia teilte mit, dass 80 Prozent der Passagiere Platz auf anderen Flügen gefunden hätten.

Alitalia stellt die Bezahlung von 1358 Mitarbeitern auf Lohnausgleichskasse um. So will man Personalkosten reduzieren. Alitalia beschäftigt derzeit 12.500 Personen. Die Lohnausgleichskasse gilt für 828 Mitglieder des Bodenpersonals und 190 Piloten. Betroffen sind zudem 340 Mitglieder des Flugpersonals.

Die von der Regierung in Rom beauftragten Sonderverwalter der Alitalia arbeiten an einem Plan für Ausgabenkürzungen in der Höhe von 200 Millionen Euro. Kurzfristiges Ziel ist die Kostensenkung, die Stabilisierung und dann die Steigerung des Umsatzes. Zugleich ist die Suche nach Interessenten für den Verkauf der Alitalia im Gange. Die Interessenbekundungen müssen bis zum 5. Juni eintreffen. Die Finanzgruppe Rothschild wird den Verkauf der finanziell ins Trudeln geratenen Fluggesellschaft als Berater begleiten. (red./ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.05.2017)

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