Privatbanken: Liechtensteiner Banken zieht es nach Wien

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Im Private-Banking-Markt gibt es mit der Liechtensteinischen Landesbank einen neuen Anbieter.

wien (ker/red.). Privatbanken, die sich auf die Vermögensverwaltung wohlhabender Kunden konzentrieren, finden in Österreich scheinbar einen guten Markt vor. Aus dem Ausland stoßen vermehrt Institute auf den heimischen Private-Banking-Markt vor.

Das jüngste Beispiel ist die Liechtensteinische Landesbank (LLB). Die LLB hat am Mittwoch die Lizenz für eine eigenständige Bank in Wien erhalten. Das Mutterinstitut notiert an der Schweizer Börse, deren Hauptaktionär ist das Land Liechtenstein (57,5 Prozent). „Österreich ist ein attraktiver Finanzplatz“, sagt LLB-Geschäftsleiter Elfried Hasler. Das Ziel für die nächsten zwei Jahre sei, in Österreich ein Vermögen von zwei Mrd. Euro zu verwalten.

Die Liechtensteiner werden dabei auf zunehmende Konkurrenz aus dem eigenen Land stoßen. Die Fürstenbank LGT gilt nämlich als Favorit, die Constantia Privatbank zu übernehmen. Neue Mitbewerber gibt es auch aus der Schweiz. Erst kürzlich übernahm die schweizerische Privatbank Vontobel das in Wien angesiedelte Private Banking der deutschen Commerzbank. Zuvor hatte die Zürcher Kantonalbank die Salzburger Privatinvest übernommen. Vor mehr als einem Monat verkaufte die Hypo Vorarlberg an die Schweizer Valartis die Hypo Investment Bank, die auf reiche Kunden spezialisiert ist. Valartis hatte bereits im Dezember des Vorjahres die Österreich-Tochter der Anglo Irish Bank erworben.

Die Finanzkrise hat im Vorjahr tiefe Spuren bei den heimischen Privatbanken hinterlassen. Sie haben laut einer Studie von Booz & Company 20 Prozent ihrer Vermögenswerte verloren. Spätestens seit dem Wiederanstieg der Börsen neigen die Anleger aber erneut zu höherem Risiko. Das macht den Markt für Privatbanken wieder attraktiv.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.11.2009)

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