Üppige Gehälter: Goldman Sachs verärgert Aktionäre

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Die Bank zahlt die höchsten Gehälter aller Zeiten aus. Das sorgt bei einigen Großaktionären für Unmut - sie wollen mehr vom Gewinn. Die Mitarbeiter sollen weniger Boni erhalten, lautet die Forderung der Investoren.

Einige der größten Aktionäre der US-Bank Goldman Sachs fordern das Wall Street-Haus auf, die Boni für Banker einzuschränken. Geringere Bonuszahlungen würden den Gewinn je Aktie und auch den Aktienkurs erhöhen, argumentieren die Investoren, wie das "Wall Street Journal" am Freitag berichtet.

Großaktionäre sind frustriert

Grund für die Aktionärs-Frustration: Trotz Rekordwerten bei Nettogewinn und Vergütungen erwarten Analysten für 2009 einen 22 Prozent geringeren Gewinn pro Aktie als 2007. Der Rückgang ist auf die Ausgabe von mehr als 100 Millionen Aktien im letzten Jahr zurückzuführen. Mit den Aktien wurde Goldmans Kapitalbasis im Krisenjahr 2008 gestärkt.

Die US-Bank ist bislang so gut wie keine andere aus der Finanzkrise gekommen. Das schafft auch Neid - vor allem angesichts der Tatsache, dass auch Goldman Sachs durch Staatshilfe in Milliardenhöhe gestützt werden musste. Besonders hohe Gehälter sorgen für Unmut. So erhielt ein Goldman Sachs-Mitarbeiter im Jahr 2007 im Durchschnitt 661.490 Dollar. 2009 sollen es nach Schätzungen von Aktionären und Analysten rund 717.000 Dollar sein. Im dritten Quartal 2009 lagen die Rückstellungen allein für Personalkosten bei 5,4 Milliarden Dollar - das entspricht 43 Prozent der Nettoerträge.

Goldman Sachs kämpft um den guten Ruf

Das Image der erfolgreichen Bank leidet. Nach dem umstrittenen "Banken tun Gottes Werk"-Sager von Goldman-Sachs-Chef Lloyd Blankfein bringt nun auch die Aktionärskritik das Bankhaus in ein PR-Dilemma. Daran können auch die 500 Millionen Dollar nichts ändern, die Goldman an 10.000 US-Kleinunternehmen zahlen will.

(phu)

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