Der streitbare Aktionär Rupert-Heinrich Staller mach mit seiner Ankündigung Ernst und geht rechtlich gegen die Wiederwahl von vier Aufsichtsräten vor. Das könnte auch die Fusionspläne des Feuerfestkonzerns mit Magnesita unter Druck bringen.
Frauen in Führungspositionen - das ist ein Thema, das seit Jahren nicht nur in Österreich die Gemüter erhitzt. Hierzulande hinken viele Unternehmen der Entwicklung nach - eine 30-prozentige Frauenquote im Aufsichtsrat börsenotierter Gesellschaften soll demnächst Gesetz werden. Einige Konzerne sind nach wie vor reine "Männervereine" - einer davon ist die RHI. Das könnte sich nun ändern, erstmals muss sich ein Unternehmen wegen Verstoßes gegen die im Aktiengesetz festgelegte Diversitäts-Forderung verantworten.
War es nur eine leere Drohung? Sollte die Führung des Feuerfestkonzerns RHI davon ausgegangen sein, dass der streitbare Investor Rupert-Heinrich Staller in der Hauptversammlung am 5. Mai nur seinem Unmut über diverse Beschlüsse Luft gemacht hat und die Sache damit auf sich beruhen lassen wird, müssen sie nun ihre Meinung revidieren. Staller hat die Anfechtungs- und Nichtigkeitsklage gegen die HV-Beschlüsse zu den Wahlen in den Aufsichtsrat termingerecht eingebracht. Und das Handelsgericht Wien hat – was entscheidend ist – den Konzern bereits zur Klagsbeantwortung aufgefordert. Damit hat das Gericht die Klage zugelassen.