"Trump wird immer mehr zum Problemfall für die Märkte"

Donald Trump
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Weniger als zehn Prozent der Investoren trauen dem Republikaner laut einer Umfrage eine Wiederwahl und somit eine zweite Amtszeit zu.

Anleger sehen einer Umfrage zufolge US-Präsident Donald Trump immer stärker als Risiko für die Finanzmärkte. Die Haltung zum Brexit hingegen habe sich nach der Wahl in Großbritannien kaum verändert, teilte die Investmentberatung Sentix am Montag zu einer Umfrage unter rund 1100 privaten und institutionellen Anlegern mit. Auch der deutliche Sieg der Partei von Frankreichs neuem Präsidenten Emmanuel Macron in der ersten Wahlrunde sei zu erwarten gewesen, "Investoren geben an, hierauf nicht reagieren zu wollen", sagte Sentix-Experte Manfred Hübner. "Der Aufreger jedoch ist Trump, der immer mehr für die Märkte zum Problemfall wird."

Der entlassene FBI-Chef James Comey hatte jüngst bei einer Anhörung im US-Senat schwere Vorwürfe gegen Trump erhoben. Der Präsident habe ihn gefeuert, um FBI-Ermittlungen zu einer mutmaßlichen Einflussnahme Russlands auf den US-Wahlkampf zugunsten Trumps zu untergraben, sagte Comey am Donnerstag vor dem Geheimdienstausschuss. Trump wies dies zurück.

Anleger erwarten kürzere Amtszeit

Die Senatsanhörung Comeys habe aus Sicht der Anleger die "Restlaufzeit" des US-Präsidenten erneut verkürzt, erklärte Sentix. Im Mittel erwarteten die Anleger, dass Trump nur dreieinhalb und nicht die üblichen vier Jahre im Amt bleibe. Weniger als zehn Prozent der Investoren trauen dem Republikaner demnach eine Wiederwahl und somit eine zweite Amtszeit zu. "Trumps Zustimmungswerte sind entsprechend auf fachlicher und persönlicher Ebene katastrophal", betonte Hübner. Die fachliche Zustimmung sei auf einer Skala von -2 bis +2 seit Amtsantritt von -0,71 auf -1,2 Punkte abgestürzt. Die schwachen persönlichen Kompetenzwerte seien von -1,2 auf -1,48 abgerutscht. "Sollte sich dieser Ansehens- und Vertrauensverlust der Anleger auch in der US-Bevölkerung ausbreiten, könnte dies eine Bedrohung für den US-Aufschwung darstellen."

(APA/Reuters)

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