US-Präsident Donald Trump hat mehrfach deutlich gemacht, die amerikanische Wirtschaft notfalls mit Strafzöllen auf Importe zu schützen. Die Europäische Zentralbank warnt vor potenziell erheblichen negativen Folgen für die Weltwirtschaft.
Die Europäische Zentralbank (EZB) warnt vor negativen Folgen einer Wende in der US-Handelspolitik. Es gebe erhebliche politische Unsicherheit hinsichtlich der Ziele der Regierung von Präsident Donald Trump, erklärte die EZB in einem am Mittwoch veröffentlichten Auszug aus ihrem neuen Wirtschaftsbericht. Dies berge "potenziell erhebliche negative Folgen für die Weltwirtschaft".
Seit seiner Amtsübernahme hat sich Trump über Formen der internationalen Zusammenarbeit verächtlich geäußert, darunter auch die Welthandelsorganisation. Dies löste Sorgen aus, dass die USA künftig Probleme ohne die Einbindung internationaler Organisationen angehen und auf eine protektionistische Handelspolitik umschwenken könnten.
Positiv bewertete die EZB die Politik der behutsamen Zinserhöhungen der US-Notenbank (Fed). Damit scheine das Risiko einer ungeordneten Verschärfung der weltweiten Finanzbedingungen gesunken zu sein. Auch seien große Schwellenländer nicht mehr so verwundbar. Insgesamt blieb die EZB bei ihrer Bewertung aber vorsichtig: Sie gelangte zur Einschätzung, dass für die globalen Wirtschaftsperspektiven die Gefahren die Chancen weiterhin überwiegen.
Merkel setzt auf Bekenntnis der G-20 zu freiem Handel
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel strebt beim anstehenden Gipfel der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20) Anfang Juli in Hamburg ein breites Bekenntnis für offene Märkte an. "Angesichts der neuen amerikanischen Administration ist das nicht einfach", sagte Merkel am Dienstag beim Tag der Deutschen Industrie in Berlin. "Und trotzdem müssen wir uns der Mühe unterziehen."
US-Präsident Donald Trump hat mehrfach deutlich gemacht, die amerikanische Wirtschaft notfalls mit Strafzöllen auf Importe zu schützen. Die CDU-Vorsitzende hofft zudem, beim vereinbarten Abbau der Stahlüberkapazitäten voranzukommen.
Merkel sprach sich ungeachtet der schwieriger geworden Beziehungen zu den USA für ein transatlantisches Handelsabkommen zwischen der EU und den Vereinigten Staaten aus. Es könne ähnlich wie im Abkommen mit Kanada dazu führen, das Zugangshürden gesenkt und Standards definiert würden, "an denen andere nicht so leicht vorbeikommen". Sie werde sich deshalb dafür einsetzen, "dass wir hier vorankommen und das Projekt nicht auf Eis legen".
(APA/dpa/Reuters)