Stada setzt nach gescheiterter Übernahme auf Eigenständigkeit

AFP (PHILIPPE HUGUEN)
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Nach dem Scheitern der Übernahme von Stada fliegen die Aktien des deutschen Arzneimittelherstellers in hohem Bogen aus den Depots.

Nach der gescheiterten Übernahme durch die Finanzinvestoren Bain und Cinven setzt der Arzneimittelhersteller Stada auf seine Eigenständigkeit. "Wir waren ja nicht auf der Suche, sondern machen ganz normal weiter mit dem, was wir uns vorgenommen haben", sagte Vorstandschef Matthias Wiedenfels am Dienstag in einer Telefonkonferenz. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gebe es "überhaupt keinen Anlass", über ein anderes Angebot zu spekulieren. Es gebe auch keinen Plan B, den Stada derzeit mit Bain und Cinven zu besprechen habe. "Per heute ist das Angebot vom Tisch." Die beiden Finanzinvestoren seien bislang noch nicht erneut an den Arzneimittelhersteller herangetreten.

Bain und Cinven hatten am Montagabend mitgeteilt, die Mindestannahmeschwelle für das 5,3 Milliarden Euro schwere Übernahmeangebot für Stada knapp verfehlt zu haben. Nur 65,5 Prozent der Stada-Aktionäre nahmen die Offerte über 66 Euro je Aktie an, damit sammelten die Finanzinvestoren zwei Prozent Aktien zu wenig ein. Die Anteilsscheine des Unternehmens aus Bad Vilbel bei Frankfurt gingen auf Talfahrt: Sie fielen um mehr als vier Prozent auf 58,90 Euro.

Händler sagten, Spekulationen auf ein mögliches neues Gebot sorgten für einen nicht noch stärkeren Kurseinbruch. "Die Frage ist nun, ob die früheren Bieter Permira und Advent wieder auf der Bildfläche erscheinen und eine zweite Offerte abgeben", sagte ein Börsianer. Die beiden Investoren hatten nach monatelangem Ringen gegen Bain und Cinven den Kürzeren gezogen. Interessiert an Stada war auch einmal der chinesische Arzneihersteller Shanghai Pharma.

(Reuters)

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